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So viel steht fest, dass die hausindustrielle Erzeugung der Wirthschaftsbehelfe und der Kleidung arg im Rück­gänge begriffen ist. Der Essig, die Kerze etc. werden beim Krämer gekauft, die Leinwand und das Tuch beim Kauf­mann und Fass, Reif und Rechen und noch manches Andere am Markte erstanden; jedenfalls wird für Alles Geld aus­gegeben, ohne dass etwa für die erübrigte Zeit in anderer Form Geld eingehen würde. Mag auch dabei der Geldent- gang durch die entfallende Ersparniss für jede einzelne Familie kein grosser sein im Volkshaushalte stellt die Summe gewiss ein gut Stück Nationalvermögen vor.

Auf die einzelnen Productionszweige übergehend, glaube ich zur Schaffung eines vollständigeren Bildes alle im Haus­stande durch die Hausgenossen betriebenen »Erwerbs«- Zweige, dann die landwirthschaftlichen Nebengewerbe (Verarbeitung der eigenen Erzeugnisse) und im weitesten Sinne erst all die Producte der gewerblichen Hantirungen zum eigenen Hausgebrauch besprechen zu müssen.

Wein-, Cider-Bereitung sind streng genommen landwirtschaftliche Betriebe und doch auch theihveise Haus­industrie. Die Mangelhaftigkeit ihrer heutigen Durchführung hervorzukehren, würde jedoch den Rahmen dieser Studie überschreiten. Es sei an dieser Stelle nur auf den Beeren­wein hingewiesen. Solcher wird nur von Wenigen producirt (z. B. Domäne Montpreis, Bezirk Lichtenwald). Die Cultur der Himbeere wäre jedoch empfehlenswert, zumal für höhere Weingebirgslagen, wenn die Reblaus die Reben vernichtet haben wird.

Essig wird aus Wein- und Obsttrestern (Trebern) noch bereitet, geht aber zurück.

Dörrobst wird fast nur noch zum Hausgebrauche be-

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