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Körbe werden für den Wirthschaftsgebrauch noch in vielen Bauernhäusern aus Ruthen, Stroh, Waldrebe und Spaltlingen (abgespaltenen Streifen von glatten Haselstöck- lingen, sauber abgeputzt) verfertigt.

In Gegenden mit Auen, die viel Korbruthen produ- ciren, wie im Sannthale, zum Theil bei Pettau, Rann, werden Handkörbe auf Märkte gebracht, vor Ostern namentlich viele Osterkörbe (in der Grösse von Waschkörben, in denen Ostermahl und Brot zur Weihe getragen wird). In der Fasten­zeit werden sehr viele Wagenladungen solcher Osterkörbe aus dem Sannthale über St. Marein bei Erlachstein nach Groatien und Ungarn transportirt.

In Sachsenfeld und Rohitsch-Sauerbrunn bestehen vom Lande subventionirte Korbflechtereien, deren Erfolge mir nicht bekannt sind.

Heugabeln, Heurechen, Sensenstiele, Wetzstein­kumpfe werden im Unterlande nur noch ausnahmsweise zu Hause verfertigt, mehrentheils auf Märkten und Kirch- plätzen von den Verfertigern verkauft, die der einheimi­schen Bevölkerung angehören und sich mit dieser Arbeit über Winter, als Nebenbeschäftigung, befassen. Noch mehr werden lärchene Weingartenstöcke gespalten und gut abgesetzt. Endlich werden auch Schindeln erzeugt und zumeist nach Niederösterreich verkauft.

Im Oberlande um Knittelfeld, Obdach, Oberzeiring, Weisskirchen, dann auch im Vorauer Bezirke und einge­schränkt auch in allen übrigen Landestheilen werden diese rohen Holzgeräthe zumeist nur für den Localbedarf von einzelnen darin geübten Arbeitern producirt und an dem sogenannten Veitstage (15. Juni) auf Kirchplätzen an den Mann gebracht, verkauft. Bedauerlich ist es, dass für diese leicht herzustellenden Gegenstände Geld ausgegeben

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