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das sogenannte Buttertuch werden regelmässig derart ver­ziert. Die Sennerin, welche Samstag Nachmittags die Milch- producte der Woche am Kopfe ins Thal trägt, setzt einen Stolz darein, den blank gescheuerten Kübel mit einem sauberen Linnentuch zu bedecken, welches sie mit solchen Stickereien reichlich verziert hat.

Auf dieser, in der weiblichen Bevölkerung des Ausseer Thaies erhaltenen und geübten Technik fusste der im Jahre 1880 gegründete »Ausseer Hausindustrie-Verein« seine Be­strebungen, derlei Arbeiten für den Bedarf des Hausrathes wohlhabender Kreise zu verwerthen, in welchem die Mode des Gebrauches buntbestickten Hauslinnens immer mehr um sich gegriffen hat.

Ueber Initiative Sr. Excellenz des Herrn Ministers a.D. Freiherrn Johann von Chlumecky unterzog sich ein Damen- comitü der mühevollen Aufgabe, derartige Arbeiten, welche den modernen Bedürfnissen und der herrschenden Ge­schmacksrichtung entsprechen, zu vergeben, passende Muster zu erwählen, deren Ausführung durch Bauern- und Bürgers­frauen und Mädchen, welchen jene alte Technik geläufig war, zu überwachen und den Verkauf dieser Erzeugnisse zu vermitteln. Selbe fanden jederzeit leichten Absatz. Die Zahl der beschäftigten Arbeiterinnen beträgt mehr als achtzig, der Umsatz erreicht eine Höhe von 4000 Gulden und mehr in einem Jahre. Es steht zu hoffen und zu erwarten, dass diesem Streben voller Erfolg werde.

Holzschnitzereien. Merkwürdigerweise wird in Steier­mark sehr wenig geschnitzt. Nur in der Ausseer Gegend werden noch einige wenige bessere Holzschnitzereien nach Art der Oberösterreichischen, Tiroler angefertigt.

Im Mittellande im östlichen Theile werden auch noch hölzerne Pfeifen geschnitzt, die sehr gesucht sind.

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