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Die Hausindustrie Oesterreichs : ein Kommentar zur hausindustriellen Abtheilung auf der Allgemeinen Land- und Forstwirthschaftl. Ausstellung ; Wien 1890 / redigiert von Wilhelm Exner
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Sache bessern soll. Mussten ja doch auch für die nothleidende Messerindustrie des Steyrer-Thales, nebst der wirklich vor­trefflich eingerichteten k. k. Fachschule und Versuchsanstalt für Eisenindustrie, Schleifereien etc. um namhafte Beträge hergestellt, überhaupt eine Hilfsaction eingeleitet werden.

Jedenfalls verdienen es die alte Hausindustrie Viechtaus und die braven armen und ehrlichen Holzwaarenarbeiter, dass ihnen die Gnade und das Interesse von hoher Seite nicht entzogen werde, sondern dass sie noch weiter unter­stützt werden möchten.

II. Das obere Salzkammergut.

In Ebensee wurde und wird die hausindustrielle Be­schäftigung im Ganzen in geringem Massstabe betrieben.

Die Hauptbeschäftigung bietet den Bewohnern die grosse, seit 1607 in Betrieb gesetzte k. k. Saline und das k. k. Forstärar. Es datirt auch von dieser Zeit die Vergrösserung des Ortes, welcher früher aus wenigen Fischerhäusern und anderen, zerstreut gelegenen Gebäuden bestand.

Seit alter Zeit wurden so nebenher von einzelnen Be­wohnern, wie dies in anderen Gebirgsorten auch der Fall ist, Schnitzarbeiten, namentlich Gemsen und Hirsche gefertigt. Dies hat sich bis heute erhalten, und Ebensee weist in dieser Richtung, nebst einem weithin bekannten, tüchtigen Thier­schnitzer, Ernst Heiss 1, dessen ganze Familie sich mit Schnitzerei beschäftigt, noch eine Anzahl Holzschnitzer (J. Loidl) auf, welche verschiedene Rahmen, Thiere etc. etc. anfertigen.

Im Weiteren wird seit Anfang dieses Jahrhundertes oder von noch etwas früher her die Fasspipendrechslerei betrieben.

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