i
i
*
und einst bedeutende Wollmanufactur — wir erinnern hiebei nur an die bereits eingegangenen Hausindustrien in St. Siegmund im Pusterthale, im Schnalserthale, im Vintschgau u. s. w. — hat zum grössten Theile ihren Untergang gefunden.
Nur im Patznaunthale — pol. Bez. Landeck — beschäftigen sich noch die meisten Weiber mit der Verfertigung von Wollsocken und Strümpfen, welche dann — circa 15.000 Paare im Werthe von beiläufig 7—8000 fl. — durch Hausirer in den Handel kommen. Das Arbeitsmateriale liefert die Schafzucht des Thaies, doch wird Wolle theil- weise auch aus Vorarlberg bezogen. Der Tagesverdienst beträgt im Durchschnitte 18 kr.
An dieser Stelle wäre auch die uralte Lodenindustrie des Zillerthales — pol.Bez. Schwaz — zu erwähnen, welche in Verbindung mit der ebendort betriebenen Weberei von ordinärer Bauernleinwand bei Einzelnbetrieb und in der Zeit, welche die Feldarbeit übrig lässt, jährlich circa 1000 Metercentner Waare erzeugt. Das Arbeitsmateriale liefern der eigene Viehstand, sowie der selbstproducirte Flachs. Der Vertrieb der Waare geschieht theils durch Hausirer, theils im Grosshandel.
Ueber die Hutindustrie in Sexten konnte nichts in Erfahrung gebracht werden, und scheint dieselbe, wenigstens als Hausindustrie, bereits eingegangen zu sein.
Jedenfalls weist die bis in’s IG. Jahrhundert zurückreichende, inTiarnodisotto — pol. Bez. Riva — etablirte Erzeugung schafwollener Hüte zur Zeit noch günstigere Verhältnisse auf. Dieselbe beschäftigt noch immer circa 80 Personen bei einem durchschnittlichen Tagesverdienste von 75 kr. bis 1 fl. und producirt mit wenigen Ausnahmen nur während des Winters bis 100.000 Hüte im Werthe von 30—35.000 fl.
4
63
T