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Die Hausindustrie Oesterreichs : ein Kommentar zur hausindustriellen Abtheilung auf der Allgemeinen Land- und Forstwirthschaftl. Ausstellung ; Wien 1890 / redigiert von Wilhelm Exner
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und einst bedeutende Wollmanufactur wir erinnern hiebei nur an die bereits eingegangenen Hausindustrien in St. Sieg­mund im Pusterthale, im Schnalserthale, im Vintschgau u. s. w. hat zum grössten Theile ihren Untergang gefunden.

Nur im Patznaunthale pol. Bez. Landeck be­schäftigen sich noch die meisten Weiber mit der Verfertigung von Wollsocken und Strümpfen, welche dann circa 15.000 Paare im Werthe von beiläufig 78000 fl. durch Hausirer in den Handel kommen. Das Arbeitsmateriale liefert die Schafzucht des Thaies, doch wird Wolle theil- weise auch aus Vorarlberg bezogen. Der Tagesverdienst beträgt im Durchschnitte 18 kr.

An dieser Stelle wäre auch die uralte Lodenindustrie des Zillerthales pol.Bez. Schwaz zu erwähnen, welche in Verbindung mit der ebendort betriebenen Weberei von ordinärer Bauernleinwand bei Einzelnbetrieb und in der Zeit, welche die Feldarbeit übrig lässt, jährlich circa 1000 Metercentner Waare erzeugt. Das Arbeitsmateriale liefern der eigene Viehstand, sowie der selbstproducirte Flachs. Der Vertrieb der Waare geschieht theils durch Hau­sirer, theils im Grosshandel.

Ueber die Hutindustrie in Sexten konnte nichts in Erfahrung gebracht werden, und scheint dieselbe, wenigstens als Hausindustrie, bereits eingegangen zu sein.

Jedenfalls weist die bis ins IG. Jahrhundert zurück­reichende, inTiarnodisotto pol. Bez. Riva etablirte Erzeugung schafwollener Hüte zur Zeit noch günstigere Verhältnisse auf. Dieselbe beschäftigt noch immer circa 80 Personen bei einem durchschnittlichen Tagesverdienste von 75 kr. bis 1 fl. und producirt mit wenigen Ausnahmen nur während des Winters bis 100.000 Hüte im Werthe von 3035.000 fl.

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