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Die Hausindustrie Oesterreichs : ein Kommentar zur hausindustriellen Abtheilung auf der Allgemeinen Land- und Forstwirthschaftl. Ausstellung ; Wien 1890 / redigiert von Wilhelm Exner
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Scheninger 1084 Meter, Blöckenstein 1262 Meter, Arber 1458 Meter) und weist von Natur aus auf die Ausnützung durch Forstcultur hin. Der Waldreichthum des Böhmerwald- Gebirges ist sprichwörtlich geworden. Der grösste Waldcom- plex ist Besitz des Fürsten Schwarzenberg (167.000 Joch).

So bekannt das Vorstehende ist, so schwierig ist es, über den thatsächlichen Zustand der Industrie und des Ge­werbes im Allgemeinen und insbesondere über die Haus­industrie im Kurzen Aufschluss zu geben.

So wie die Natur auf die Ausnützung des Bodens, vor­wiegend auf die Forstcultur hinweist, so waren auch der Holz­reichthum und mitunter auch die reichen Torflager des Böhmerwald-Gebietes seit Jahren die Hauptgrundlage für die erstehenden Unternehmungen.

Die Glasindustrie ist seit Jahrzehnten im Böhmerwald- Gebiete heimisch. Wenn auch die Glasarbeiter als eine internationale Bevölkerungsschichte, die sich an keine Scholle bindet, betrachtet werden kann, so lässt sich diese bedeu­tende Industrie des Böhmerwaldes an dieser Stelle doch nicht mit Stillschweigen übergehen. Sie muss vielmehr schon aus der Ursache beachtet werden, weil ein grosser Theil der Be­völkerung direct oder indirect bei dieser Industrie Erwerb findet. Im Böhmerwald-Gebiete finden sich viele Stätten, auf welchen Glashütten bestanden, und welche dann, als der Holzreichthum an Ort und Stelle sich verminderte, aufge­lassen wurden.

Heute sind noch in Georgenthal, Glöckelberg, Sonnen­wald, Josefsthal, Ernstbrunn, Eleonorenhain, Winterberg (Adolf), Unterreichenstein (Klostermühle), Annathal, Eisen­stein, Elisenthal und dann andere kleinere Glasfabriken im Betriebe.

Manche dieser Glasfabriken erzeugen Gegenstände,

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