In dem Nachbarorte Altstadt ist ebenfalls die Haus­weberei heimisch.

Auch diesem Bezirke mangelt eine Bahnverbindung.

Im Bezirke Neu haus, namentlich in den Orten Baum­garten, Riegerschlag, Tieberschlag, Kunas und Hosterschlag wird die Leinenweberei als Hausindustrie betrieben.

Im südlichsten Theile des Böhmerwaldes, in Aigen und Friedberg ist die Leinenweberei, obzwar dieselbe, wie nach den Berichten zu ersehen ist, um 7 0 Percent gegen frühere Jahrzehnte zurückgegangen ist, doch noch bedeutend.

Die Erzeugnisse dieser Gegend wurden früher besonders nach Italien ausgeführt.

Die Leinenweberei als Hausindustrie ist ferner er- wähnenswerth in den Orten Wallern, Sablat (18 Weber) sowie auch in der Winterberger Gegend.

Die Herstellung von Wirkwaaren wird besonders im Prachatitzer Bezirke (auch in dem von Czechen be­wohnten Hussinetz) als Hausindustrie eifrig betrieben.

Die Lage des Wirkers ist, wie auch aus den Berichten des Gewerbe-Inspectors hervorgeht, eine sehr traurige, da durch die Einführung der Strickmaschinen der dortigen Haus­industrie der Boden für die gedeihliche Weiterentwicklung entzogen wurde.

Es wird immer noch, aber mit kargem Verdienste gearbeitet. Das Bestreben muss dahin gerichtet werden, den beschäftigungslosen Wirkern durch Zuweisung von Strick­maschinen eine erträgliche Existenz zu schaffen, wie dies in einzelnen Fällen der Deutsche Böhmerwald-Bund gethan.

Die Verhältnisse wären für den Sitz einer solchen Haus­industrie im Böhmerwalde nicht ungünstiger wie im sächsi­schen Voigtlande, dessen Bewohner in bedeutendem Masse den Markt mit ihren Erzeugnissen versorgen.

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