Prachatitzer, Winterberger Bezirke Auswanderungen nach Amerika gemeldet.

Aus einzelnen Orten findet ein grosser Abzug der Be­völkerung nach Ober- und Niederösterreich statt. So be­sonders aus dem Oberplaner und Bergreichensteiner Bezirke, aus welch letzterem so bedeutend, dass sich in Wien ein eigener Verein der Bergreichensteiner, welcher von Zeit zu Zeit gemeinsame Besuche der Heimatsstadt veranstaltet, ge­bildet hat.

Aus einzelnen Bezirken wandert besonders die männ­liche Bevölkerung über den Sommer nach Ober- und Nieder­österreich, sowie nach Bayern aus, um dortselbst lohnendere * Arbeit zu finden; den Winter verbringen die Männer wieder bei ihren Familien, welche sich in der Heimat den Sommer über mit landwirthschaftlicher Beschäftigung den Lebens­unterhalt verschaffen.

Aus Kuschwarda finden Auswanderungen in die Klein­münchener Spinnfabrik statt.

Aus Brenntenberg bei 'Wallern sind besonders in den Jahren 1886 bis 1889 über 50 Personen nach Steyr aus­gewandert.

Einzelne tüchtige Holzschnitzer verlassen theils auf einige Jahre, theils auf immer ihre Heimat. So sind aus Wallern Holzschnitzer nach München und Wien übersiedelt.

Diese Auswanderungen sind besonders seit Beendigung der Arbeiten zur Bekämpfung der Borkenkäfer-Calamität bedeutender geworden.

So bescheiden die Lebensansprüche der Böhmerwald- Bewohner sind, ist es ihnen dennoch nicht möglich, das Aus­kommen zu finden. Denn durch den oft erwähnten Mangel an Bahnverbindungen ist an einen regen Absatz der Erzeug­nisse nach weiterentlegenen Gebieten nicht zu denken.

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