Die Landwirtschaft ist ebenfalls nicht lohnend, da ja der grösste Theil des Grundeigenthums dem Fürsten Schwarzenberg gehört und der Grosstheil der Bevölkerung auf Pachtgründe angewiesen ist.
Im Jahre 1885 brachten die »Mittheilungen des Deutschen Böhmerwald-Bundes« eine Bergreichensteiner Zuschrift, der ich folgende Stellen entnehme:
»Es treibt insbesondere der Inwohner manche gewerbliche Thätigkeit in seinen freien Stunden. Ein ehemals sehr schwunghaft betriebener Erwerbszweig war das Hobeln des langenZündholzdrahtes, das beinahe Jedermann in der ganzen Gegend verstand und ausübte; das hat grösstentheils aufgehört, nachdem die Baumriesen, die das Material in genügend langem, astlosem Holze boten, selten geworden und die Zündhölzer aus Holzabfällen mittelst vom Wasser getriebener Maschinenhobel erzeugt werden.«
»Noch heute werden als Hausindustrie jene unförmlichen Ungetüme, Holzschuhe genannt, mit den primitivsten Werkzeugen, einer Hacke, einem Reifmesser und einem gekrümmten Hohlmesser erzeugt; an mindestens 80 bis 100 Drehbänken, die in ebensoviel Hütten vertheilt sind, werden Holzspunde gedreht, Peitschenstiele, Holzbüchsen und dergleichen erzeugt. Seitdem sich aber einige Unternehmer gefunden, die fabriksmässig solche Waaren massenhaft produciren, haben sie den Preis derselben so gedrückt, dass die Hausindustrie daran zu Grunde gegangen ist, weil sie ihre Erzeugnisse nur bei einigen Zwischenhändlern absetzen könnte, die sie nur weit unter dem Fabrikspreise übernehmen. «
»Hieraus ist klar ersichtlich und wird durch die traurige Wirklichkeit bestätigt, dass es in unserer Gegend eine grosse Menge unbeschäftigter Hände gibt, die heute, um ihr
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