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Die Hausindustrie Oesterreichs : ein Kommentar zur hausindustriellen Abtheilung auf der Allgemeinen Land- und Forstwirthschaftl. Ausstellung ; Wien 1890 / redigiert von Wilhelm Exner
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durch die ausgestellten Erzeugnisse der beiden ersten Kate­gorien gebotene Bild in wünschenswerther Weise ergänzen : Das Spulen und Weben in der Leinen- und Baumwoll­weberei; die Fransenknüpferei in der Leinen-, Baum- woll- und Seiden-Industrie ; die Erzeugung von Holzdraht und Papierschachteln in der Zündhölzchen-Fabrication ; das Rohrflechten und Poliren in der Fabrication von Möbeln aus gebogenem Holze ; das Nähen von Spagat­sohlen für Filzschuhe; das Haarschneiden der Felle und das Ausfertigen der Hüte in der Hutfabrication ; die Anfertigung von K 1 e i d e r n, W ä s c h e (insbesonders Arbeiter­wäsche) und Schuhen in der Confections-Industrie.

Max Hoenig.

II. Oestliches Mähren.

Der politische Amtsbezirk Walachisch-Meseritsch um­fasst jenen Theil des nordöstlichen Mährens, welcher einer­seits von den Ausläufern der weissen Karpathen, anderer­seits von jenen der Beskiden begrenzt und von der unteren (Roinauer) und der oberen (Wsetiner) Beczwa durchströmt wird. Einen Flächenraum von 9'892 Quadrat-Myriameter umfassend, bildet derselbe mit seinen 73 Ortschaften und 76.476 Einwohnern ein in sich abgeschlossenes hausindu­strielles Productionsgebiet von eminenter wirthschaftlicher Bedeutung.

Die Bewohner dieses Gebietes, die »mährischen Wala­chen«, gehören durchwegs dem slavischen Volksstamme an. In den vom Verkehr abseits gelegenen Thälern hat sich auch der alt-walachische Dialect bis heutigentags erhalten; nicht so die alte kleidsame Tracht, an welcher nur mehr die

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