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auch in mehreren anderen Ortschaften; die Hausleinwand wird successive überall durch die billigeren Erzeugnisse der Fabriken und namentlich durch die Baumwollwaare verdrängt..

Nachstehende Daten dürften den Niedergang dieser Hausindustrie des Weiteren erhärten. Man zahlt an Arbeits­lohn per Elle Hausleinwand:

Für das Spinnen 5 kr., woraus ein Tagesverdienst von circa 50 kr., für das Weben 4 bis 5 kr., woraus ein Tages­verdienst von circa 50 bis 60 kr., für das Bleichen 4 bis 5 kr., woraus ein Tagesverdienst von circa 20 bis 30 kr. resultirt.

Ein Weber erzeugt per Arbeitsstunde durchschnittlich eine Elle Hausleinwand, von welcher 60 Ellen mit 14 bis 15 fl. an die einheimischen Händler verkauft werden.

Endlich gehören zu der Gruppe der textilen Richtung alle jene weiblichen Handarbeiten, wie: Strickereien, Stickereien, Netzarbeiten u. s. w., welche nicht nur für das Bedürfniss der eigenen Familie angefertigt, sondern auch auf Märkten feilgeboten werden. Unter den aus dieser Gegend stammenden Mustern wird der Fachmann so manches Motiv finden, welches sich nicht nur in seiner technischen Aus­führung, sondern auch in stylistischer Hinsicht gefällig präsentirt.

Es wäre wahrlich irrig, die hier beschriebene, so wie jede andere Hausindustrie als einen zum grossen Theile überwundenen Factor im wirthschaftlichen Leben zu be­trachten. Wir halten es im Gegentheile für eine der erspriess- lichsten Aufgaben der Staatsverwaltung und aller berufenen Kreise, dem technischen und geschäftlichen Niedergange, ja theilweisen Verschwinden derselben entgegenzuarbeiten; und das sollte unverweilt und insbesondere in solchen Ge­birgsgegenden geschehen, in welchen die hausindustrielle Arbeit neben dem geringen Ertrage des sterilen Bodens ein

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