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Die Hausindustrie Oesterreichs : ein Kommentar zur hausindustriellen Abtheilung auf der Allgemeinen Land- und Forstwirthschaftl. Ausstellung ; Wien 1890 / redigiert von Wilhelm Exner
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traurigsten im ganzen Bezirke. Seinerzeit zu jenen Erhebungen herangezogen, welche behufs der Begründung einer Webe- Fachschule (jener in Frankstadt bestehenden) massgebenden- orts veranlasst wurden, hatte der Verfasser dieser Abhandlung vollauf Gelegenheit, sich mehrfach zu überzeugen, dass der Roznauer Gerichtsbezirk eine Noth aufweist, welche jeden Menschenfreund wahrhaft erschüttern muss. Ganz so, wie man es vor wenigen Jahren hinsichtlich der Spitzenindustrie im Erzgebirge schilderte, kann man hier überall, wo man das eintönige Geräusch des Webestuhles hört, gewiss sein, der nackten Armuth, hungernden Menschen auf Schritt und Tritt zu begegnen; und nur sehr rationelle Mittel vermöchten daselbst ein Elend zu lindern, welches die Ungunst der Ver­hältnisse in beispielloser Weise verschuldet.

Relativ besser als ihren Leidensgefährten, den Webern, ergeht es hier noch jenen wenigen Hausindustriellen, welche, wenn ihre spärliche Feldarbeit ruht, spinnen, von Tuch­abfällen Handschuhe für Holzspalter und Fuhrleute er­zeugen, oder endlich sich mit den in der erstbesprochenen Gruppe genannten Holz- und Flechtarbeiten befassen.

Seinerzeit wurde auch in der Wsetiner Gegend die Flachs-Spinnerei, Leinenweberei und Leinwand­bleiche als selbstständige Hausindustrie in grossem Mass- stabe betrieben. Noch vor ungefähr 25 Jahren gab es z. B. inHostialkow kein Haus, in welchem zur Winterszeit nicht fleissig gesponnen und das erzeugte Gam am eigenen Webe­stuhle verarbeitet worden wäre. Und während damals kaum die Ufer der Bäche zur Bleiche der so gewonnenen Leinwand ausreichten, spinnen daselbst heute nur mehr alte, zu einer andern Arbeit unfähige Personen; und kaum zehn Webestühle sind es, welche man jetzt in dem nahezu 1900 Personen zählenden Orte im Winter in Thätigkeit findet. So ist es

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