wicer Gebiet (Bezirk MySlenice), einer Besitzung Sr. kais. Hoheit Erzherzog Rainer, und der nächsten Umgebung, zu­sammen an 2500 Arbeiter, betreiben als Hausindustrie aus dem 17. Jahrhundert her das Schmiedehandwerk in grossem Massstabe, namentlich die Nagelindustrie; dann die Haken-, Bankeisen-, Ketten-, Pflüge-, Eggen-, Heu- und Mistgabel-Er­zeugung, verfertigen Rechen, Canalgitter, Anker, Schaufeln, Krampen, Zangen, Schubkarrenbeschläge etc., kurz eine Menge Erzeugnisse im Schmiedefache.

Die Bevölkerung, sehr arbeitsam Männer und Frauen sammt allem Hausgesinde beschäftigt in 100 Schmieden von zwei und mehr Schmiedefeuern über 4000 Hände. An schwere Arbeit gewöhnt, arbeiten sie fleissig und ausdauernd, wenn nöthig Tag und Nacht, in der Regel von vier Uhr Morgens bis acht Uhr Abends, bei Bestellungen grösserer Art auch bis zwei Uhr Früh. Sie verarbeiten jährlich wenig­stens an 800.000 bis eine Million Kilogramm Eisen; ihre Schienen- und Sperrnägel bilden eine vorzügliche Waare, aus Oberschlesien erfolgen Anfragen wegen Bestellungen mehrerer Millionen 16 bis 18 Zoll langer Plätten-, Schienen- oder Sperr­nägel. Auch hier beabsichtigt die Regierung, eine Muster­werkstätte zu errichten und durch Aufstellung mechanischer Motoren die rohe Bearbeitung zu erleichtern. Eine Vor- schusscasse, die sich als Genossenschaft mit beschränkter Haftung registriren liess und vom Landesausschusse sehr ausgiebig subventionirt wird, ist bestimmt, Crediterleichte- rungen zu schaffen und die unbeholfene Bevölkerung des Ortes vor Uebervortheilung durch Speculanten zu schützen.

Es gibt noch, hauptsächlich im Vorgebirge, Ortschaften, wo man eigenthümliche Hacken mit langen Stielen, so­genannte »Toporki« erzeugt, welche auch als Spazierstöcke gebraucht werden.

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