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In Folge des ausgebreiteten Holzhandels, welcher sich insbesondere seit zwei Jahrzehnten in der Bukowina ent­wickelt hat, trat mancher Hinterwäldler aus seinem idylli­schen Leben in die Dienste der Holzindustrie; seine Arbeit wird ihm dabei baar entlohnt, und mit dem Rollen des Geldes hat er auch neue Bedürfnisse kennen gelernt.

Hauptsächlich sind es die Ruthenen und Rumänen der bäuerlichen Bevölkerung, erstere etwa 240.000 Köpfe stark und die nördlichen Gebiete des Landes bewohnend, letztere in einer Anzahl von circa 190.000 die südlichen Theile der Bukowina innehabend, welche die Hausindustrie in hervorragendem Masse pflegen; die kaum 50.000 Ein­wohner zählenden deutschen Colonisten seit etwa einem Jahrhundert im Lande besitzen gar keine, die rund 10.000 magyarischen keine nennenswerthe Haüsindustrie, während die Erzeugnisse des Hausfleisses der Polen und Lippowaner so interessant auch die des letzteren Volksstammes sein mögen der geringen Einwohnerzahl wegen vom wirth- schaftlichen Gesichtspunkte aus nicht in Betracht kommen.

Was das Land betrifft, so nimmt es mit seinen 10.452 Quadratkilometern 3.484 Percent des Flächenraumes sämmt- licher im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder ein; der entsprechende Percentsatz der vergleichsweise wenig dichten Bevölkerung macht nur 2 0 Percent aus.

Das Land ist ziemlich fruchtbar; es besitzt über 50 Percent an Aeckern, Wiesen, Gärten und Hutweiden und 45 Percent an Nadelholz- und Laubwaldungen. Der jährliche Holzzuwachs beträgt per Hektar über 3'G Festmeter, das ist mehr, als der Durchschnittszuwachs für die gesammten Waldungen Oesterreichs, welcher blos mit 3 Festmeter per Hektar angenommen werden kann. Vom erzeugten Holze sind drei Fünftel als Bau- und Werkholz verwendbar; in

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