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Die Hausindustrie Oesterreichs : ein Kommentar zur hausindustriellen Abtheilung auf der Allgemeinen Land- und Forstwirthschaftl. Ausstellung ; Wien 1890 / redigiert von Wilhelm Exner
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in der Familie vererbten Mustern gearbeitet und erinnern mit ihrer geometrischen, der Hauptsache nach in Querstreifen sich entwickelnden, in stumpfen Farben gehaltenen Ornamen­tik lebhaft an altorientalische Gewebe. Manche Bäuerin ver­wendet zwar die neuen grellen, sie bestechenden Farbstoffe, welche ihr der Kaufmann aus chemischen Fabriken ungemein billig liefert, und hie und da lässt auch eine Pfarrersfrau von ihrer Bäuerin Teppiche nach modernen, einem Modejournal entnommenen grossblumigen Mustern herstellen. Glücklicher­weise wird diese Geschmacklosigkeit bald wieder der besseren Einsicht weichen, Dank den Bemühungen mehrerer, der guten Sache lebhaftes Interesse entgegenbringenden einflussreichen Persönlichkeiten, insbesondere einiger Damen, Dank auch der von Professor E. Kolbenheyer angelegten Sammlung mustergiltiger Ornamente aus dem Lande, welche demnächst zur Publication gelangt und in den Schulen der Bukowina verbreitet werden soll.

Sehr sorgfältig, mustergiltig und farbenreich werden auch die bereits oben erwähnten Bänder gewebt, welche als Gürtel für Frauen, als Leibbinden für Männer, als Trag­bänder für die gewebten Umhängtaschen (Traistra), wohl auch als Hutband u. s. w. dienen. Man hat wiederholt ver­sucht, diese 2 bis 12 Centimeter breiten Bänder ihrer Schön­heit wegen einer allgemeineren praktischen Verwerthung zu­zuführen, und hat namentlich durch Zusammennähen derselben an ihren Längsseiten, zumeist mit Goldfäden, einen Stoff her­gestellt, welcher sich als Tisch decke, sowie zum Ueberziehen von Möbeln vorzüglich eignet. Derartige Polstermöbel sehen in derThat ganz reizend aus; doch kann diese an sich wider­sinnige Verwendungsart im Allgemeinen wohl nicht empfohlen werden. Den Vorzug verdient in dieser Beziehung eine andere Decorationsart, welche darin besteht, dass auf glattfarbig

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