überzogene Möbelstücke gewebte Bänder in entsprechenden Entfernungen aufgenäht werden, wodurch auf billige Weise ein recht guter Effect erzielt werden kann.

In Bezug auf die decorative Weberei ist noch zu be­merken, dass, namentlich in früherer Zeit, als noch die Bo­jaren und Grossen des Landes ihre eigene, oft in Klöstern erzeugte nationale Tracht besassen, namentlich für Kleider­stoffe, Prunkteppiche u. dgl., häufig Seide mit zur Ver­wendung kam. Aehnliches gilt auch für die Stickereien, bei welchen mit Zuhilfenahme von Gold- und Silberflittern, Seide und Perlen eine besonders reiche Wirkung hervorzu­bringen gesucht wird. Hauptsächlich werden Stickereien mit ihren fast durchwegs classischen Mustern an den Brust- und Schultertheilen und Besätzen der Frauenhemden, in einigen Gegenden auch an Männerhemden, dann an Sack- und Kopf­tüchern, Hochzeitstüchem, Altardecken u. s. w. angebracht. Als billigen Ersatz der Stickereien für Hemden trifft man in neuerer Zeit allerdings schon maschinell gewebte Band­streifen an. Sinn für hübschen Decor zeigt die weibliche Be­völkerung in hervorragender Weise noch bei Herstellung von Bändern und Schnüren aus kleinen Glasperlen; an ihrem Fedemkopfputz und im Bemalen von Ostereiern, welch letztere mit hunderterlei Mustern und oft ganz prächtig und reich verziert werden.

Weitere hausindustrielle Erzeugnisse sind Stricke aus Hanf und Bast, Netze für die Fischerei, Flechtwerk in Stroh (insbesondere Strohhüte), dann Pelze (Pieptar, Bon- diza), deren glatte, nach aussen gekehrte Seite häufig mit Stickereien in Wolle, dann mit Musterungen aus dünnen farbigen Riemen versehen wird; Beschuhungen, sonstige Lederwaaren (Gürtel und Taschen), Bespannungen u. s. w., Alles oft reich ausgenäht. Jetzt werden allerdings die Pelz-

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