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Die Hausindustrie Oesterreichs : ein Kommentar zur hausindustriellen Abtheilung auf der Allgemeinen Land- und Forstwirthschaftl. Ausstellung ; Wien 1890 / redigiert von Wilhelm Exner
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Dagegen werden die ländlichen primitiven Musikinstru­mente (Cimbale, selbst Geigen, Pfeifen und Flöten) erzeugt; es sei hier auch noch der aus weichem Holze zusammenge­fügten und mit Birkenrinde überzogenen, bis drei Meter langen Schalmeien der Hirten (Trembiza), sowie der ähnlich her­gestellten Jagdhörner gedacht. Interessant sind ferner noch die mit Metall (Draht und Plättchen) eingelegten und um­flochtenen Holzarbeiten, worunter Geh- und Hackenstöcke (Toporez), Peitschenstiele und Aehnliches. Hauptsächlich sind dies Erzeugnisse der Huzulen, einem den Ruthenen bei­gezählten Gebirgsvölkchen (angeblich slavisirte Rumänen), das übrigens auch einiges Geschick in der Bearbeitung von Bein, Horn (Pulverhömer), Metall (mit Holz oder Bein ein­gelegt) und dergleichen besitzt.

In der hausindustriellen Holzflechterei, sowie in der Töpferei hat man es nur bis zu den allernothwendigsten Herstellungen gebracht. Gleichwohl ist gerade die letztere sehr bemerkenswerth, und zwar in Bezug auf die Gestalt der Thongefässe, welch letztere noch heute die aus dem Orient und Griechenland überlieferten antiken Formen zeigen.

Aus dem Gesagten geht hervor, dass die Hausindustrie der Bukowina ganz eigenartig und umfassend ist und sich auf einer verhältnissmässig sehr hohen Stufe befindet. Es unterliegt keinem Zweifel, dass dieselbe, die jetzt wohl aus­schliesslich nur für den eigenen Bedarf arbeitet, derart ent­wicklungsfähig ist, dass sich für ihre Erzeugnisse auch ein namhafter Absatz erzielen liesse. Welche Actionen zur Er­reichung dieses Zweckes eingeleitet werden müssten, um namentlich auch das Holz im Lande einer besseren Ver- werthung zuzuführen, haben wir bei einer anderen Gelegen­heit hervorgehoben.

Carl A. Romstorfer.