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nnd Ledenvaaren grösstentheils schon von Kürschnern, be­ziehungsweise Schuhmachern und Sattlern erzeugt.

Wenn wir nun auf die hausindustriellen Erzeugnisse aus Holz übergehen, so sind es zunächst Gegenstände des landwirtschaftlichen und häuslichen Gebrauches: Acker­geräte, Schlitten, Wägen, Sättel, Joche, Handmühlen, Oel- pressen, Webstühle, Tröge, Schüsseln, Büchsen, Fässchen und Holzflaschen (Tschutra), Spinnwirtel; kleinere gedrehte Objecte, allerdings noch mittelst Bogen gedrechselt; einfache Möbel, darunter insbesondere Truhen etc., auf welchen Gegenständen häufig auch geschnitzte Ornamente (fast aus­schliesslich im Kerbschnitt hergestellt), Vorkommen, die nicht selten auch bemalt sind. Mit der Erzeugung von Wägen und Wagentheilen, Ackergeräthen, Fässchen und Weiss­binderarbeiten, dann Dranitzen und Schindeln, Siebreifen, Sieben aus Bast-, Holz- und Drahtgeflecht und ähnlichen Ob­jecten gingen manche Gegenden selbst über den häuslichen Bedarf hinaus und arbeiteten für einheimische und selbst ausländische Märkte. Für letzteren Zweck hat sich manches Gewerbe, wie namentlich die Wagnerei, völlig handwerks- mässig entwickelt, und auch Deutsche widmeten derselben vielfach ihre Dienste. Die geänderten Handelsverhältnisse und vornehmlich die ungünstigen Zollvereinbarungen mit Rumänien thaten diesen Gewerben, sowie der in kräftiger Entwicklung gewesenen Lederfabrication ganz bedeu­tenden Abbruch.

Erwähnenswerth ist noch die Holzschnitzerei,welche, theilweise von Zigeunern betrieben, sich allerdings nur auf Gegenstände für den Hausgebrauch, dann Rahmen und Crucifixe beschränkt. Der Ritus der griechisch-orientalischen Kirche verbietet figurale Darstellungen; es fehlte demnach der Holzbildhauerei von jeher in der Bukowina der Boden.

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