sächlich durch die Schönheit der Formen und Linien, durch den milden Ton der Farben entzücken, wobei Alles vermieden wird, wodurch im Beschauer der Eindruck der Harmonie gestört werden könnte.
Betrachtet man irgend ein Erzeugniss der orientalischen Kunsttechnik, mag es ein Teppich, ein Gefäss oder irgend ein anderer Gegenstand sein, so wird dem genauen Beobachter nicht entgehen, dass trotz der Wiederkehr derselben Formen stets die einzelnen Glieder durch beinahe unmerkliche Variationen von einander unterschieden werden können, und durch den absoluten Mangel der Uniformität die höchste Harmonie erzeugt und eben jene Schroffheit vermieden wird, welche uns häufig bei dem Anblick westeuropäischer ähnlicher Erzeugnisse entgegentritt. *
Durch den ungeheueren Aufschwung, welchen die europäische Industrie in Folge der Anwendung von Maschinen und Dampfkraft genommen hat, sowie durch die Vermehrung der Communicationen ist es dem europäischen Handel nunmehr ermöglicht, seine Waaren bis in den entferntesten Osten zu tragen.
Hiedurch hat sich in dem orientalischen Geschmacke sichtlich eine Wandlung vollzogen, welche nicht ohne Rückwirkung auf die orientalische Kunsttechnik selbst bleiben kann und sich auch schon vielfach bei den neueren Erzeugnissen des Ostens bemerkbar macht.
Nicht nur, dass zumeist minderwerthiges Materiale als in früherer Zeit zur Anfertigung der einzelnen Gegenstände verwendet wird, trifft man nur zu häufig schon in Form und Zeichnung Anklänge an den europäischen Geschmack, und wenn es vielleicht auch noch geraume Zeit dauern dürfte, bis die den orientalischen Kunsterzeugnissen innewohnende Originalität zur Gänze vernichtet sein wird, so steht doch