verschiedenes Gepräge von den kunstgewerblichen Artikeln, welche früher in Bosnien und der Hercegovina erzeugt wurden, und auf welch letztere hier speciell aus einem zweifachen Grunde hingewiesen werden soll. Diese älteren bosnischen Artikel nämlich, welche seit der Occupations- zeit nicht selten von Reisenden im Lande als Andenken gekauft wurden und auf diese Weise, wie übrigens auch ab und zu durch wandernde bosnische Händler nach der Monarchie gelangt sind, haben durch ihren höchst primitiven, zumeist plumpen Charakter, unter welchem der eigentliche künstlerische Werth der betreffenden Technik kaum zu er­kennen ist, viel dazu beigetragen, um über das Wesen des bosnisch-hercegovinischen Kunstfleisses im Allgemeinen wenig vortheilhafte Anschauungen zu verbreiten. Dazu ist zu bemerken, dass derartige Artikel auch heute noch in Bosnien und der Hercegovina erzeugt werden, da neben den Regierungs-Ateliers, in welchen nur eine ausgewählte Zahl von Meistern beschäftigt sind, auch andere untergeordnete Kräfte in den gleichen Genres arbeiten, so dass also auch gegenwärtig noch Producte der bosnischen Kunstindustrie auf den Markt in der Monarchie gelangen, von welchen sorgsam abzusehen ist, wenn man ein richtiges Urtheil über den künstlerischen Werth der bosnisch-hercegovinischen Techniken erhalten will.

. Die Regierungs-Ateliers pflegen die folgenden Zweige der Kunstindustrie:

1. Die Tauschirkunst. (Einlegearbeit mit Gold und Silber auf Stahl.) Das Tauschiren hat sich in Bosnien, zu­meist in der Waffenschmiedekunst, zu einer künstlerischen Vollkommenheit entwickelt, welche heute nur mehr durch die gleichen Producte in Indien und auch dort nur selten erreicht wird. Seit Langem einem allmäligen Verfall ent-

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