Die erwähnten Ausstellungsprämien sind: i bronzene Medaille von der Weltausstellung Wien im Jahre 1873, 1 Diplom II. Classe für gute Weissbleche von der ersten Fachausstellung des Vereines deutscher Blecharbeiter in Cassel im September 1875, 1 goldene Medaille von der Gewerbe- und Industrieausstellung in Teplitz 1879, 1 bronzene Medaille (Ehrenpreis des k. k. Handelsministeriums) von der Gewerbe- und Industrie­ausstellung Eger 1881, 1 goldene Medaille (als Staatspreis), 1 goldene Medaille von der Ausstellung in Triest 1882, 1 goldene Medaille von der Landes- und Jubiläumsausstellung Prag 1891, i, silberne Medaille (Ehrenpreis des k. k. Handelsministeriums) von der Gewerbe- und Industrieausstellung in Eger 1892.

Schon im Jahre 1854 wurde von weiland dem Herrn Grafen Erwein Nostitz-Rhinek, dem Grossvater des heutigen Besitzers, eine nach den damaligen Bestimmungen der Berggesetze eingerichtete Arbeiter-Bruderlade gegründet, nach welcher die Eisenwerksarbeiter bei Krankheit unterstützt, im Falle der Arbeitsunfähigkeit durch Unfall, Krankheit oder Alter provisionirt wurden.

Dieser seit dem Jahre 1894 den neuen berggesetzlichen Vorschriften angepasste Arbeiter-Bruderladen­fond besitzt ein Vermögen von 92.000 fl., in Grundhypotheken und pupillarsicheren Geldwerthen angelegt, und werden jährlich 2500 fl. Krankenunterstützungen und ca. 8200 fl. an Pensionen an die Mitglieder und deren Wit­wen und Waisen ausbezahlt, überdies für einen eigenen Werksarzt und an Medicamenten ca. 2000 fl. jährlich ver­ausgabt. Der Herr Graf als Besitzer des Eisenwerkes zahlt jährlich an 10.000 fl. in die verschiedenen Humanitäts- cassen, die Arbeiter selbst ca. 8000 fl., und nehmen die Cassenfonde demgemäss inclusive der Zinsen derselben um ca. 7000 fl. jährlich zu.

Ausserdem wurde von dem Herrn Grafen Erwein von Nostitz-Rhinek im Jahre 1892 ein Lebensmittel­magazin gegründet, welches an Beamte und Arbeiter alle zum Haushalte nöthigen Colonial- und Landesproducte zu möglichst mässigen Preisen abgibt, ausserdem aber den kleinen Reinertrag ausschliesslich Wohlthätigkeits- zwecken widmet.

Aus dem Ertrage wird ein Specialhilfsfond für Arbeiterfamilien, welche infolge verschiedener Umstände aus dem Bruderladenfonde gar nicht oder nur unzulänglich unterstützt werden können, jährlich dotirt und ausser­dem die Krankenunterstützungscasse zur rascheren Erreichung eines Reservefondes unterstützt.

Den Eisenwerken zugehörig ist eine auf mehrere Gruppen zerstreute Colonie von 25 grossentheils ein­stöckigen Wohnhäusern für Beamte, Meister und Arbeiter, in den Gemeinden Rothau und Schindlwald gelegen, und ist das Princip bei allen seit sechs Jahren erbauten Arbeiterhäusern gewahrt worden, dass eine Familie eine Küche, ein Zimmer und eine Abtheilung im Keller und auf dem Boden zur Benützung erhält.

Endlich kann auch die in dem Jahre 1895 erfolgte Errichtung eines kleinen Badehauses mit Abtheilungen für Beamte und Arbeiter, bestehend aus Dampf-, Wannen- und Douchebädern, noch erwähnt werden.

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