Die Binderei vermag täglich 600 Barrels reparirt fertig zu stellen; im Petroleum-Füllhause können täglich über 1000, im Schmieröl-Füllraum 300 Barrels gefüllt werden, was dem Bedarfe vollkommen entspricht, da nahezu die Hälfte der dem Consume zugeführten Fabrikate in Cisternen-Waggons ä 130 und 160 Hektoliter Fassungsraum, deren die Gesellschaft 115 besitzt, verfrachtet wird.

Vier Schienenstränge durchziehen den Fabriksraum und erleichtern die Abwickelung des Versandts. Die Magazine, die Füllhäuser, die Binderei und der Fasslagerplatz sind unmittelbar an der 200 Meter langen Rampe gelegen.

Das der Gesellschaft gehörige Wald- und Ackerland wird in eigener Regie bewirthschaftet.

Der Meierhof, der an 50 Stück hier gezüchteten Rindviehs (einer sich gut bewährenden Kreuzung des Land­schlages mit Simmenthaler Rasse) birgt, versorgt die Bediensteten des Unternehmens mit unverfälschten landwirth- schaftlichen Producten, während die rationell betriebene Schweinezucht (Kreuzung von Yorkshire mit Landrasse) gut gedeihende Mastschweine liefert.

Ist nunmehr das Unternehmen zu einem der bedeutendsten der Monarchie gediehen, so kann auch mit Befriedi­gung auf den wohlthätigen Einfluss hingewiesen werden, den es auf die culturelle Entwickelung der Bevölkerung auszuüben vermochte.

Mehr als 1000 männliche Arbeitskräfte recrutiren sich aus der Bevölkerung der Umgebung des gesellschaft- ^

liehen Betriebes. Während vor wenigen Jahren noch, so wie heute vielfach anderwärts in Galizien, die zahlreichen Kleinbauernfamilien sich aus dem geringen Ertrage des überaus kleinen Besitzes nothdürftigst zu ernähren gezwungen waren, gestattet die durch die gesellschaftlichen Betriebe gebotene Arbeitsgelegenheit den männlichen Familiengliedern guten Verdienst zu finden, während die Bestellung von Häuschen und Acker von den weiblichen Familiengliedern ausreichend versorgt zu werden vermag.

Dass durch regeres Schaffen nicht nur Intelligenz und Wohlstand bedeutend gehoben zu werden vermag, sondern dass auch eine rasche ethische Entwickelung der Bevölkerung damit einhergeht, wurde demjenigen in drasti­scher Weise dargethan, der das letzte Jahrzehnt am Sitze des Unternehmens offenen Auges zu verleben Gelegenheit hatte, denn nicht bald hat der »Segen der Arbeit« sich in so auffallender Weise bethätigt als hier.

Die vor drei Jahren errichtete Schule zu Maryampole ist überfüllt, und die Statistik der Strafschule zeigt zumeist nur jleere Blätter.

Die Wohnhäuser der Beamten, der Werkführer und der seit längerer Zeit im Dienste des Unternehmens stehenden Arbeiter, das neue Kanzleigebäude, welches im Parterre die Bureaulocalitäten, im 1. Stockwerke die Fremden­zimmer und den Speisesaal für die Naturalverpflegung geniessenden Beamten enthält etc., bilden zusammen bereits eine ausgebreitete Colonie, die von Menschen belebt wird, welche in emsiger Arbeit inmitten grüner Matten und Wälder ein frohes und zufriedenes Dasein führen.

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