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Nach dem Orient! : Donauwärts - die Orientbahnen - zur See
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reich-Ungarn Unterhändler, welche es sich angelegen sein ließen, in dem Vertrage vor allem die Rechte der Gesellschaft Hirsch sicher zu stellen. Anstatt dem Berliner Aongreß im Interesse der Balkanhalb­insel wie Mitteleuropas vorzuschlagen, daß die betheiligten Staaten, die Türkei, Serbien und Bulgarien, einfach verpflichtet werden, den Ausbau der vertragsmäßigen Anschlüsse jeder aus seinem Gebiete innerhalb drei Jahren zu vollenden, was allerdings den Interessen des Baron Hirsch nicht entsprochen hätte, anstatt die Grientbahnsrage im Verein mit Deutschland aus dem Aongresse selbst thatkräftig zu lösen, schlug man neue Umwege ein, nahm dem Aongresse und damit auch dem Deutschen Reiche die Möglichkeit der Mitwirkung und ließ der sog.Lontereuce ä ^uMre", einer Vereinigung der betheiligten Staaten unter Oesterreichs Vorsitz, die Erledigung einer Angelegenheit übertragen, in deren Einzelheiten einzudringen die übrigen Mächte und namentlich Deutschland verhindert werden sollten. In dieser Viererkonferenz hofften offenbar diejenigen wohlbekannten österreichischen Unterhändler im Berliner Frieden, welche die Interessen der Gesellschaft Hirsch wahrnahmen, aus's Neue im Trüben zu fischen, die Angelegen­heit noch mehr zu verwirren und schließlich in ihrem Sinne auszu­sagen. Das wäre vielleicht gelungen, wenn nicht zu Langrand- Dumonceau und Baron Hirsch in der Person des Herrn Bontoux ein dritter Günstling und Mitunternehmer der Orientbahnen aus dem Schauplatz erschienen und ihm zu Wunsche von Oesterreich mit Serbien ohne Rücksicht aus die Viererkonferenz und vor dem Zusammentreten derselben jenes Sonderübereinkommen abgeschlossen worden wäre, welches die ursprünglich festgesetzten Abmachungen durch eine aussallenderweise zum Nachtheil der deutsch-österreichischen Handelsinteressen veränderte Führung der Linie und hiemit den Berliner Vertrag selbst alterirte. Anstatt aus den Ausbau der Anschlüsse zu dringen, hat Oesterreichs Diplomatie sich seither daraus beschränkt, diese veränderte Führung des Abzweigungsanschlusses durchzusetzen, was ihr aus dem H>apier allerdings endlich gelungen ist. Hiermit ist die wirkliche Lösung der Anschlußsrage nicht nur nicht gefördert, sondern aus's Neue in die Ferne gerückt worden, und zu nicht geringer Genugthuung der russisch-bulgarisch- englisch-sranzösischen Interessenten sind die Lücken geblieben, wie sie Baron Hirsch im Jahre s872 durch seinen Vertrag mit käuflichen Staatsmännern der Hfforte festgesetzt hat. Schon heute läßt sich mit Bestimmtheit behaupten, daß die Vereinbarung der Viererkonsenz in Bezug aus die Fertigstellung der Anschlüsse zum io- Oktober s886 nicht innegehalten, sondern voraussichtlich jahrelange Verzögerungen erleiden wird. Das befürchtet offenbar der österreich-ungarische Minister