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Der Donauverkehr.
Der Donau- verkehr.
Ruderfahrzeugen in Besitz und Betrieb verschiedener Firmen und Gesellschaften, meist unter österreichisch-ungarischer Flagge. Die Donau- Dampfschifffahrts-Gesellschaft steht also ohne jede Konkurrenz da, und das hat- allerdings auch eine bedenkliche Leite.
Bei der Menge der betheiligten Frachtführer, Stationen und Staaten wird eine vollständige Statistik des Schiffs- und Warenverkehrs auf der Donau nicht leicht zu ermöglichen sein. Im Jahre s865 hatte ein statistischer Versuch der österreichischen Regierung die Schätzung des gesummten Donauverkehrs auf 6f,8 Millionen Zoll-Ztr. zum Ergebniß, woran Bau- und Werkholz, sowie Flöße mit 28 j)roc., Getreide mit 2 s Aroc., Brennholz mit 20 j)roc., Salze, Kohlen und Steine mit s7 jDroc. und Kaufmannsgüter nur mit sH jproc. be- theiligt waren. In den letzten Jahren wurde der Gesammtverkehr der Donau auf 36'/-) Millionen Mtr.-Ztr. veranschlagt, was überaus wenig erscheint gegenüber demjenigen des Rheins oder der Elbe, wie aus nachstehendem Vergleich hervorgeht:
Schiffbare Fahrstraße Jährt. Frachtverkehr Deutscher Rhein 688 I<m 3 s Mill. Mtr.-Ztr.
Elbe .... 663 „ ^3 „ „
Donau . . . 5280 „ 36^/2 „ „
Auf den tcin 7H s50 Mtr.-Ztr. 6H 662 „
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Auf der deutschen Donau schlummert der Verkehr. „Diese große natürliche Wasserstraße," sagte Herr Magirus von Ulm auf dem Deutschen Handelstage im Jahre s88s, „ist zur Zeit ganz ungenügend ausgenützt und in ihrem oberen Lauf von Ulm bis zur Reichsgrenze bei Aassau geradezu verödet. Der Grund liegt theilweise in der mangelhaften Regulirung des Flußbettes, theilweise in dem Mangel zeitgemäßer Schifffahrts-Einrichtungen", zum größten Theil indeß, wie hinzugefügt werden muß, in der Umgestaltung der modernen Verkehrsverhältnisse, welche mit ihren meist staatlichen und daher vom Staate begünstigten Schienenwegen auf die Entwickelung des deutschen Theiles der Donaustraße besonders ungünstig einwirken mußten. Verfallen ist die einst so mächtige Ulmer Schifffahrtszunft mit ihrer Schifffahrt, und im Jahrzehnt von s870 bis s880 gingen von Ulm aus jährlich nur sO bis 20 Schiffe mit einer durchschnittlichen Ladung von 20,000 Ztr. donau- abwärts (s88s : 98 OOOO lcZ Asphalterde, 99^50 I<A Ulmer Reisstärke, s 20 330 l<§ diverse Güter, 858 905 lithographische und diverse Alattensteine, Summa s 958 985 I<§, gegenüber dem Vorjahr 3^3 9s3 1<§ mehr).
Zur Wiederbelebung der oberen Donau trug seit Frühjahr s883 die Ailsen-Ariesener Eisenbahn-Gesellschaft bei, welche in Deggendorf