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Nach dem Orient! : Donauwärts - die Orientbahnen - zur See
Entstehung
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Die Anlage der türkischen Bahnen.

der Handelsverhältnisse, als von den Haupthäfen der Halbinsel, von Aonstantinopel, Dedeagadsch (Enos), Salonichi, Varna und Mstendje Eisenbahnen in das Innere des Landes bis an den Fuß des Balkans führten. Rasch dehnte sich das Absatzgebiet dieser Seehäfen aus und weite Strecken, welche sonst mit mitteleuropäischen Waaren versorgt wurden, sind seither auf Grund der veränderten Verkehrsverhältnisse zu Absatzmärkten Englands, Frankreichs und Belgiens geworden.

Wollte Mitteleuropa im Orient wieder konkurrenzfähig auftreten, so müßte es vor Allen: auf die Schaffung günstigerer Verkehrsverhältnisse, auf den Ausbau von Eisenbahnen nach der Balkanhalbinsel bedacht sein.

Bei der Bodengestaltung der Balkanhalbinsel konnte über die Die Anlage Führung der neuen Eisenbahnlinien kein Zweifel obwalten. Auer ^türkischen durch die Halbinsel, inmitten der Niederungen der Donau und Save im Norden und der Abflachung nach dem Aegäischen und Marmara- meere im Süden zieht sich des Balkans vielverzweigte Gebirgsmasse hin, welche sowohl von den internationalen Verkehrslinien in nordwest- südöstlicher Richtung, als auch von den nord-südlichen Lokallinien über­schritten werden muß. In sorgsamer Berücksichtigung der topographischen Gliederung und der wirtschaftlichen Verhältnisse der Halbinsel hat Wilhelm H>ressel das Eisenbahnnetz entworfen. Von Nisch aus führt in östlicher Richtung die internationale Transbalkanbahn über Sofia und sichilippopel nach Aonstantinopel. An drei Stellen wird dieselbe mit den:

Balkan in nordsüdlicher Richtung von jenen Bahnlinien überschritten, welche den Verkehr zwischen dem Balkan und der Donau einerseits und zwischen dem Balkan und dem Meere andererseits zu vermitteln haben.

Es sind dies die Linien Dedeagadsch (Enos)AdrianopelSchumla

Rustschuk im östlichen Theile der Halbinsel, Aawalla oder Orfano Seres-Drama (Hchilippi)SofiaRahowa an der Donau im Tentrum und SalonichiNischBelgrad im westlichen Theile der Halbinsel.

Noch keine dieser Linien ist fertig gestellt, ja die zukunftsreichste, die mittlere, durch die Thalschaften des Isker und der Struma über den niederen Sattel der Wasserscheide von .Vali Effendi bei Sofia durch vorgeschrittene und dichtbevölkerte Gegenden führende Linie noch gar nicht in Angriff genommen worden. In der westlichsten Nordsüdlinie NischSalonichi stellt sich zugleich wegen ihrer verkehrs- politischen Bedeutung, wegen ihrer direkten Richtung, ihrer günstigen Terrain- und Betriebsverhältnisse eine Transitlinie ersten Ranges dar.

Es war im Jahre s867, als der Sultan Abdul Aziz bei Die Konzes- seiner Heimkehr von der fi)ariser Weltausstellung auch in Wien Auf-sionirung der enthalt nahn: und seinerseits den guten Willen bekundete, die Be- türkischen Ziehungen der beiden Nachbarreiche enger und lebhafter zu gestalten, ^^"en.