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persische Straßen.
und Manchester einerseits, wie in Trapezunt und Täbris andererseits eigene Häuser errichtet haben, wie denn Aonstantinopel selbst bisher der Hauptstapelplatz sür den Handel zwischen persien und Europa geblieben ist. In Aonstantinopel werden die sür Gersten bestimmten Waaren in kleine Aollis von s—2 Zentnern verpackt und zum größten Theil nach Trapezunt geschafft, wo sie aus Maulthieren, Pferden oder auch Aameelen weiter befördert werden. Den beschwerlichen weg zwischen Trapezunt und Täbris über Erzerum legen die Aarawanen des Sommers in Hö, des winters in 60 Tagen zurück. Auch nach Eröffnung der Aaukasusbahn Batum—Baku mit dem Anschluß der russischen Dampserverbindungen auf dem Aaspischen Meere nach Rescht—Teheran wird die alte, langwierige und kostspielige Aarawanenstraße noch benützt bleiben, da Rußland dem Transitverkehr nach persien allerlei Ehikanen bereitet und Mitte s883 zu Gunsten seines Exports nach persien sogar die Aushebung des zollfreien Transithandels in den kaukasischen Häfen angeordnet hat. Schon in einem Bericht der österreichisch-ungarischen Gesandtschaft zu Teheran an das auswärtige Amt in Wien vom Jahre t88s wurde betont, wie sehr die fremden Handelsleute bei dem Transit ihrer Waaren durch die kaukasischen Gebietstheile Rußlands fortwährenden Behelligungen und Geldstrafen ausgesetzt seien, so „daß bald Niemand mehr aus den: gedachten Wege Waaren nach persien kommen oder von dort nach Europa abgehen lassen werde." Aus die zahlreichen Beschwerden der Interessenten verwies das österreichische Handelsministerium unterm 29. Oktober s88s auf den Vorschlag des österreichischen Gesandten in Teheran, bei der früheren, von Trapezunt über Erzerum und Bajazid nach Täbris führenden Aarawanenstraße zu bleiben, welche allerdings in einer Gesammtlänge von über ^000 bm konkurrenzfähig werden könnte, wenn sie einer Rekonstruktion unterzogen werden würde oder noch besser, wenn das der Pforte von Presset längst empfohlene Projekt einer Schmalspurbahn Tripolis—Gümüschhane—Erzerum— Bajazid zur Ausführung gelangte.
Im Frühjahr s882 soll zwischen Rußland und persien ein förmlicher Eisenbahnvertrag abgeschlossen worden sein, in welchem persien sich verpflichtete, mit Unterstützung Rußlands durch Lieferung von Bau- und Betriebsmaterial und mit Hülse der früheren Aaukasus- bahnarbeiter eine Eisenbahn von Rescht—Enseli am Aaspischen Meer nach Teheran zu bauen, während Rußland sich anheischig machte, eine Eisenbahn von Tislis über Eriwan und Natschitschewan nach dem russisch-persischen Grenzorte Djulfa herzustellen, welche dann von der persischen Regierung mittels russischen Geldes über Tauris nach Teheran weitergeführt werden soll. Vorher wird sich der Schah allerdings mit