Zur Entwickelung Triest's.
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Trieft konnte indessen auch später gegen Venedig nicht hervortreten und zuletzt nur mit ihm wie mit dem Handel des Mittelländischen Meeres überhaupt langsam in Versall gerathen. Auch was der ausgeklärte Despotismus seit Beginn des achtzehnten Jahrhunderts sür Trieft that — Uarl VI. erhob f7f9 Trieft und Fiume zu Freihäfen und bahnte mit der Gründung der „Orientalischen Aompagnie" den Tevantehandel über Trieft an —, war nicht im Stande, Trieft aus seiner, trotz zeitweiliger Erfolge und leidlichen Anwachsens, Jahrhunderte hindurch andauernden Stagnation zu reißen, welche gegenwärtig in Oesterreich mit Hinweis auf die neuesten Handelsausweise so lebhaft beklagt wird. Während in den Jahren von f869—j880 die gesammte Handelsthätigkeit der zivilisirten Menschheit um etwa 25 pEt. zugenommen hat, stieg der Seeverkehr Triest's von f 087 000 t im Jahre f869 aus nur f fOO OOO t im Jahre f880 und sank auf f0f5 652 t im Jahre f88f, in welch' letzterem Jahre den Hasen von Trieft 970 Schiffe mit 52 652 t ohne Fracht verlassen und 700 Schiffe mit f28 298 t ohne Fracht in den Triester Hafen einlaufen mußten. In der Zeit von f87f—f880 vermehrte sich Oesterreichs Seeverkehr von 2,4 auf 2,8 Millionen t, derjenige Großbritanniens von 5f,z auf 58,? Millionen t, derjenige Frankreichs von f3,5 auf 25 Millionen t. Weit raschere Fortschritte als Trieft machten auch die italienischen Häfen Genua, Neapel, Messina, Livorno, H>alermo, Venedig. Auch dem Werthe nach blieb Triest's Handel im Stillstand, wie aus den amtlichen Triester Ausweisen zu ersehen, wobei allerdings das letzte Jahr einen erheblichen Fortschritt bekundet:
Werth in Millionen
Einfuhr zur See zu Land .
Au
zur See
sf u h r zu Land
Insgesammt
f87f . . .
fl-
jö6,Z
92,4
U0,5
W^,4
^65,g
f880 . . .
//
f35,o
'''
N?,2
93,0
^ 09,2
f88s . . .
//
f57,2
f25,g
W5,8
523,2.
An dem gesummten auswärtigen Warenverkehr Oesterreich- Ungarns partipizirt Trieft nur in geringem Maaße, da von f36 Millionen Meterzentnern im Werthe von f3^f Millionen Gulden im Jahre f880 nur Millionen Meterzentner im Werthe von 23^f Millionen Gulden über alle österreichisch-ungarischen Häfen zusammengenommen verkehrten. Unbedeutend sind auch die Ergebnisse des Schiffbaues und der Rhederei. Endlich zeigen auch die Volkszählung und die Berufsstatistik, wie traurig die wirthschaftlichen Verhältnisse Triest's sind. Gegenüber dem raschen Anwachsen der Bevölkerung in anderen Hafenstädten hat die Einwohnerzahl Triest's seit f808 nur um 500 zugenommen; sie beträgt gegenwärtig 7^5^, und es befinden sich