Die Aufhebung des Freihafens Trieft. 9^
Anwendung des Waarenlombards, jener solidesten Form des Realkredits, welcher England so riesige Erfolge verdankt."
Unter solchen Umständen wäre es für Trieft recht erwünscht, wenn deutsche Häuser in Trieft Filialen errichten würden, und sich verwirklichte, was im Jahre f88f Bremer Blätter in Aussicht stellten: „Trieft soll wieder in sein Erbe eingesetzt werden; deutsches Rapital soll sich an der Regeneration Trieft's betheiligen, derart, daß diejenigen Hamburger und Bremer Firmen, welche bisher vom Norden aus die österreichisch-ungarische Monarchie mit transatlantischen N)aaren versorgten, nunmehr in Trieft Filialen errichten oder mit Triester Häusern Rartelle abschließen, um so eine Unterbrechung der Rontinuität der Handelsbeziehungen zu verhüten." Bei Einführung der Differentialzölle im Frühjahr f882 war wieder davon die Rede, ohne daß den Worten auch Thaten gefolgt wären. Einige der tüchtigsten Häuser in Trieft sind beiläufig von norddeutscher Abstammung. Auch in Fiume würde man die Ansiedelung deutscher Firmen gern sehen und staatlicherseits thunlichst begünstigen.
Im Jahre f7s9 wurden Trieft und Fiume zu Freihäfen erklärt und sie sollen nunmehr, wie das bereits in: Einsührungsgesetz zum österreichisch-ungarischen Zolltarif vom Jahre f878 ausgesprochen worden, dieser Ausnahmestellung enthoben und aus Freihäfen zu Dockhäfen mit Freilägern umgeschaffen werden. Jahrelang ist diese Maßregel hinausgeschoben worden, weil die Regierung die Bollendung der Hafenbauten abwarten wollte, damit die technischen und lokalen Mittel für den Ersatz des Freihafens durch gute Lagerhäuser und Entrepots Trieft vor etwa möglichen Erschwernissen des Verkehrs ganz sicher bewahren. Schon bei Bewilligung der Rosten für die Triester Hasenbauten wurde als unerläßliche Ergänzung dazu die gleichzeitige Aushebung des Frei- hasenprivilegiums betrachtet. Ja in Wien sprach man es offen aus, daß „der Hafenbau bei Fortdauer der Freihafenstellung den österreichischen Industriellen und dem ganzen Hinterlands gar kein Interesse biete und daß man für jede andere Rüstenstadt am adriatischen Meere zur Schaffung eines neuen Emporiums eher dreißig Millionen als für Trieft dreitausend Gulden bewilligen solle". Nachdem das österreichische Abgeordnetenhaus am ff. Dezember H879 an die Regierung aufs Neue die Aufforderung gerichtet hatte, „einen Gesetzentwurf, betreffend die Aufhebung der Freihäfen von Trieft und Fiume, mit thunlichster Beschleunigung, und zwar bis längstens Ende des Jahres f88f in Vorläge zu bringen", ist sie Mitte f883 ernstlich an die Erfüllung dieses Verlangens gegangen, und nachdem in Trieft eine umfangreiche und sorgfältige Auseinandersetzung über die Modalitäten der Aufhebung des
Die Aufhebung des Freihafens Trieft.