Der „Gesterreichisch-Ungarische Lloyd".
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Aammer fügte hinzu: „Mit der heutigen Triester Aaufmannschast ist ein Export schwer möglich. Das Hauptgeschäft wird bei ihnen in Rohprodukten gemacht, mit den Erzeugnissen der österreichischen Industrie geben sie sich nur nebenbei ab. Die Triester junge Aaufmannschaft folge nicht dem Beispiele anderer Handelsvölker, suche nicht selbst im Oriente sich Absatzgebiete für die österreichischen Waaren zu erschließen und die Bedürfnisse daselbst kennen zu lernen. Es sei das ein Mangel, der schwer aus unseren Export zurückwirke." Diese Ausführungen fanden die Zustimmung der Aammer.
Nach Vollendung der neuen Hasenanlagen, der ersten Vorbedingung für den Zollanschluß Triests schritt das österreichische Handelsministerium zu dessen Durchführung. Als vorläufiges Resultat der bisherigen Erörterungen wird Folgendes angegeben: Der neue Hafen mit den nächst demselben liegenden Lagerhäusern bleibt Zollausschluß. Die Letzteren sollen, wenn möglich, so viel erweitert und ergänzt werden, daß die Uebersiedelung wenigstens des aus den Freihafen angewiesenen Handels aus der Stadt nach den neuen Hasenanlagen anstandslos erfolgen kann. Doch ist auch die Einführung besonderer Aollmaßnahmen zu dem Zwecke, die weitere Benützung der Arivatmagazine in der Stadt als Freilager ohne wesentliche Erschwernisse zu ermöglichen, in Aussicht genommen. Endlich soll die Verwohlfeilung und Vervollständigung der Eisenbahnverbindungen Triests mit dem Hinderlande herbeigeführt werden.
In Trieft widerstrebte man lange Zeit dem Anschluß an das allgemeine Zollgebiet mit allen Arästen, und erst zuletzt fügte man sich im Angesicht der bitteren Nothwendigkeit. Voraussichtlich werden schon die zolltechnischen Maßnahmen für die Verwirklichung des Zollanschlusses mit ihren kostspieligen Bauten, mit der Anlage neuer Dämme, mit der Erbauung großer, wohlsundamentirter und bei der Schmalheit des Geländes mehrere Stockwerke hoch ausgeführter Lagerhäuser, mit der Erweiterung und Ausdehnung der Riva, neues regeres Leben nach Trieft bringen. Beiläufig sollen die Hasenanlagen aus Staatskosten erbaut, die Errichtung der Freilager dagegen mit Rücksicht auf die Finanzlage des Staates der Arivatunternehmung zugewiesen werden.
Mit der Entwickelung Triest's ist diejenige der Dampfschisffahrts- Der „Gester Gesellschaft des „Österreichisch - ungarischen Lloyd" aufs Engste ver- reichh'ch- bunden. Gegründet im Jahre ^833, anfangs nur zu dem Zwecke, durch Agenten maritime und kommerzielle Berichte zu erlangen und durch deren regelmäßige Veröffentlichung die Entwickelung der Schiff- fahrt und des Handels der österreichischen Monarchie zu fördern, später mit der Bestimmung, zwischen Trieft und den Häfen des Orients einen