^österreichische Schisssahrtslinim nach dem Westen. W3
schiffsahrtsgesellschast. Mit Hülse erkaufter Tageszeitungen in j)aris und Wien versprach man den Geldmännern große Dividenden und den Triestern goldene Berge: die Anlagen großartiger Werften für den österreichischen und französischen Schiffsbau, die Konzentrirung der galizischen und ungarischen Viehtransporte, der kroatischen ^Holz- und steirischen Eisenaussuhr. Auch sollte Trieft zum Sitz einer großen Industrie gemacht werden und zwar einer Faßindustrie derart, daß nicht mehr die bloßen Dauben, sondern die fertigen Fässer nach Bordeaux zu versenden wären. Mit solchen kaum glaublichen Vorspiegelungen betrieb damals namentlich die „Wien. Allg. Zeitg." im Solde der Manche maritime« den Bauernfang, bis der Januar-Krach von s882 auch diese Kata morZana verschwinden ließ. Im Herbst s882 war in Wien und Trieft von der Gründung einer englisch-österreichischen See- schisssahrtsgesellschast „Austria" mit englischem Kapital und österreichischer Subvention in Höhe von beiläufig 2 Millionen Mark jährlich die Rede, ohne daß dieser Gedanke Verwirklichung gesunden hätte. Ebenso ist der Vorschlag, die ungarische „Adria" österreichischer- seits zu unterstützen und für den Verkehr nach dem Westen auch zu Gunsten von Trieft heranzuziehen, wie der „Lloyd" ja auch für beide Häfen den Verkehr mit dem Osten vermittelt, nicht angenommen worden. Neumann-Spallart's Gedanke, nicht mehr eine einzige bestimmte Schisfsahrtsunternehmung für die Besahrung gewisser Linien staatlich zu unterstützen, sondern nach englischem, französischem, deutschein und holländischen! Vorbilde zu den: System der allgemeinen Schiffsahrts- subventionen und Prämien überzugehen und die Konkurrenz um das Erlangen einer Subvention freizugeben, scheint keinen Anklang gefunden zu haben. In einer Schrift vom Juli 1^882 unter dem Titel: „Hilfe für Trieft" hat Joses jKzzala, Mitglied des k. k. statistischen Amtes in Wien, den österreichisch-ungarischen Aeberlandverkehr transit Deutschland aus jährlich ^2 Millionen Meterzentner berechnet und zur Herüberziehung dieser Gütermengen aus den Seeweg über Trieft die Gründung einer neuen großen Schifffahrtsunternehmung in Trieft mit staatlicher Unterstützung in Vorschlag gebracht. „Eine theilweise Ableitung des für Gesterreich-Ungarn bestimmten Güterzuges von Norddeutschland nach Trieft", so schrieb er einmal, „wäre nicht allein für diesen Hasen, sondern auch für die Mehrzahl der österreichischen Bahnen und speziell für Wien von eminenter Wichtigkeit; denn es handelt sich in diesem Falle um Millionen von Meterzentnern, und die Bedeutung einer solchen Aenderung des Waarenzuges tritt dadurch in das volle Licht, wenn man beispielsweise untersucht, wie groß die Gesammtbewegung aus der Südbahnlinie Wien—Trieft dermalen ist. Sie überschreitet