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sich schon bei Ausbruch des Arieges von s859 genugsam herausstellte. Solch' ein Fehler läßt sich nicht leicht wieder gutmachen. Vergebens hat in einer Denkschrift von s877 Max Maria von Weber als k. k. Generalinspektor der österreichischen Eisenbahnen die wiederverstaat- lichung der Südbahn vorgeschlagen, wozu Oesterreich nur schwer die Mittel ausbringen konnte, während der bahnlosen Zeit suchte und sand damals Oesterreichs Handel den weg nach Norden und gewöhnte sich schnell an den Verkehr mit den belebten und günstig gelegenen Plätzen der Nordsee, und so verwirklichte sich die Gesahr, welche die österreichische Regierung in ihren Motiven zur jDredilbahnvorlage vom Jahre s872 erst als bevorstehend befürchten zu müssen glaubte, „Trieft nicht nur von der Theilnahme an diesen: wichtigen Zweige des Welthandels (europäisch-indischer Transitverkehr), sondern auch von der Mittheilung des aus seinem natürlichen Hinterlands, und zwar aus Inner- Vesterreich, der. Meeresküste zustrebenden Verkehres großentheils ausgeschlossen zu sehen." Inzwischen war — seit s867 — durch Eröffnung der Brennerbahn Innsbruck—Bozen—Ala—Verona statt Triest's Venedig zum nächstgelegenen Seehasen West-Oesterreichs und Süd- Deutschlands erhoben worden. Zu Gunsten Genua's lenkte dann die Durchsuchung des Mont-Eenis einen großen Theil des westeuropäischen Verkehrs von der Adria ab und die Gotthardlinie scheint vollends den großen internationalen Verkehr, zürn Theil mit hilse von Brindisi, in welchen: nach Ausbau der italienischen Bahnen über Livorno und Ancona ein neuer wichtiger adriatischer Hasen erstand, an sich zu ziehen. Bis zur Gegenwart ist Triest's Eisenbahnverbindung mit dem Hinterlands eine mangelhafte und im vollen Wortsinne eingeleisige geblieben, dazu erscheinen die Eisenbahnentsernungen zwischen ihm und den meisten binnenländischen Plätzen größer, als jene von Fiume, Venedig und Genua, und so beschränkte sich Triest's Verkehrsgebiet aus seine nächste Umgegend. Diesem Uebelstande mußte abgeholfen werden — im Interesse Triest's und Oesterreichs, gleichzeitig aber auch im Interesse Deuschlands, welchem jede Verkehrsverbesserung mit den südlichen Häfen mittelbar zu Gute kommt.
Zu Gunsten Triest's ist die österreichische Regierung bereits erfolgreich durch eisenbahntarispolitische Maßnahmen eingeschritten. Trieft war sowohl Fiume, wie Venedig und Genua gegenüber insofern im Nachtheil gewesen, als man von diesen Häfen billiger als von Trieft aus nach dem Norden verfrachten konnte. Diese Ungleichheiten sind beseitigt worden. Auch hat die österreichische Südbahn seit Juli s882, d. i. seit Eröffnung der Gotthardbahn, erhebliche Tarif- ermäßigungen eintreten lassen und verfrachtet u. A. seither von