Die (Aottbcirdbahn.
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Trieft nach Wien WO Petroleum zu HW kr., WO l<Z Aaffee zu Ws kr., WO 1<§ Reis zu W8 kr., und da die Entfernung Triest-Wien 596 Ailometer beträgt: Petroleum zu s,96 kr., Aaffee zu 2,5s kr.,
Reis zu t/8t kr. für den Tonnenkilometer. Außerdem ist seit Dezember W82 sowohl der sächsisch-indische, wie der sächsischTriester Verband- Verkehr, letzterer für die Levante, in Arast getreten, der sich von Trieft über Oesterreich, Sachsen bis Görlitz erstreckt und diesen absolut niedrigsten Frachtsatz auch aus die übrigen Waaren der Ein- und Ausfuhr ausdehnt. Triest's Forderung, „daß man nach keinem Orte Oesterreichs von irgend einem Hasen billiger verfrachten kann, als von Trieft" ist im Großen und Ganzen erfüllt worden, nicht aber auch der weitergehende Wunsch nach einer direkten und unabhängigen Eisenbahnverbindung des Triester Hafens mit der Rudolf-Bahn und mit der Fortsetzung über die Tauern nach einer geeigneten Station der Gisela-Bahn.
An: t- August W8^ wird die Arlberg-Bahn eröffnet werden und Oesterreich hiemit eine selbstständige, von Deutschland und von Italien unabhängige Schienenstraße nach dem Westen erhalten. Die Arlbergbahn wird in Oestereich zunächst als eine Hauptexportlinie betrachtet und soll als solche durch eine eigene staatliche Trajektschiffsahrt auf dem Bodensee nach den schweizerischen wie nach den süddeutschen Häfen desselben im Anschluß an die dort mündenden Bahnen fortgesetzt werden. Aus der Arlbergbahn sollen vor Allem Getreide und Vieh aus Ungarn, Rumänien und Serbien nach Süddeutschland,
Frankreich und der Schweiz zu möglichst niedrigen Tarifen verfrachtet werden. An Stelle von Passau und Regensburg sollen Linz und Braunau zu Umschlagplätzen für die aus der Donau beförderten Transporte zur Weiterleitung über die Arlbergbahn eingerichtet werden.
In der Richtung nach Westen wird Oesterreich bei den tarispoli- tischen Vereinbarungen mit den konkurrirenden und anschließenden Eisenbahnen die Arlbergbahn beleben und seine Verkehrsinteressen wirksam vertreten können. In der Richtung nach Osten dagegen wird die Arlbergbahn mehr den südwestdeutschen Verkehrsinteressen zu statten kommen und von ihnen als Aonkurrenzlinie der Gotthard- bahn und Genua für den Verkehr nach den Häfen des adriatischen Ukeeres auszunützen sein, namentlich wenn die langgeplante Bodensee- Gürtelbahn aus deutscher Seite endlich zu Stande kommt. Die Gotthard-
Im wirthschastspolitischen Interesse Deutschlands ist zu wünschen, bahn. daß seine Verkehrsbeziehungen zu den DUittelmeerhäsen in jeder Weise gefördert und erleichtert werden, namentlich durch Handhabung einer zielbewußten Tarispolitik aus den bestehenden, sodann durch Begünstigung neuer Eisenbahnen. Schon im Jahre WoH hatte sich Oester-
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