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Nach dem Orient! : Donauwärts - die Orientbahnen - zur See
Entstehung
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Die Gotthardbahn.

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reich in der Semmering- und Aarstbahn einen Alpenübergang geschaffen. Im Jahre s87s wurde von französischer Seite der Mont-Eenis durch­bohrt, obschon Frankreich über Marseille bereits die unmittelbarste Verbindung mit dem Mittelmeer besaß. Erst s867 erhielt mit der Brennerbahn auch Deutschland eine Schienenstraße über die Alpen, um von derselben volle fünfzehn Jahre hindurch bis zur Eröffnung der Gotthardbahn s882 abhängig zu bleiben. Bis dahin mußten sich Deutschland und Italien der französischen und österreichischen Tarif­politik unweigerlich fügen. Die Brenner- und die Gotthardbahn können indessen, wenigstens so lange sie als Privatgesellschaften, deren Aktien sogar Gegenstand des Börsenspiels geworden sind, auf möglichst hohen Gewinn bedacht und zu diesem Behufe statt in Aonkurrenz mit ein­ander in Fühlung und Aartell treten müssen, den berechtigten Ver­kehrsbedürfnissen Deutschlands und auch der anderen unmittelbar be- theiligten Länder nicht genügen, was nur allzuviele Alagen aus Deutschland und Italien vollauf bestätigen.

N)ie bekannt, setzt sich das Gesammtanlagekapital der Gotthard-

113 000 000 Fr-

bahngesellschaft wie folgt zusammen:

deutsche Subvention ....

30 000 000 Frcs.

italienische ....

55 000 000

schweizerische ....

28 000 000

5proz. Obligationen . . . .

80 000 000

Stamm-Aktien.

Spezial-Subvention für die Eeneri-

3^000 000

Linie.

5proz. Obligationen für die

6 000 000

Eeneri-Linie.

5 000 000

125 000 000 Frs.

Insgesammt 258 000 000 Frs.

. Bach Verzinsung der Obligationen konnte die Gesellschaft im Jahre 1882 bereits ^25 000 Frcs. Reingewinn an die Aktionäre ver­theilen, was einer Verzinsung von 6,23 Frcs. per Aktie entspricht. Stellt sich ein höherer vertheilbarer Betrag heraus als 7 pEt. auf die Aktien, so soll vertragsmäßig die Hälfte des Ueberschusses an die sub- ventionirenden Staaten gezahlt werden, übersteigt die Rente 8 pEt., so findet eine Reduktion der Taxen statt.

An Bahnlinien hatte die Gesellschaft fertigzustellen: die Stamm­linie Immensee-jDino mit 176 1 <m, die Montecenere-Linie Giubiasco- Ehiasso mit 52 ,5 1<m, die Sackbahn Eadenazzo-Locarno mit 12,5 1 cm, zusammen 2^1 1cm. Der Bau der Zufahrtlinien Immensee-Aüsnacht- Luzern mit ca. O und Arth-Zug mit ca. 16 km blieb vorerst ausgesetzt, doch hat die Gesellschaft, sobald ihre finanziellen Mittel