^20
Deutschland und Genua.
befindliche oberitalienische Bahnnetz in einer Länge von gegen HOOO Kar und erstreckte sich über ganz Mberitalien bis Bologna, Florenz und jDisa im Lüden mit den Hauptplätzen Turin, Mailand, Verona, j)adua, Bologna, Florenz und Hllsa und mit den Häfen Genua, Venedig, Spezzia und Livorno. Seit den: Jahre ^877 ist indeß statt dieser Auertheilung die Längentheilung des italienischen Staatsbahnnetzes in Aussicht genommen worden und zwar sollen zwei Gruppen, eine adriatische („^.öriatira") und eine mittelländische („Neällerranea") von etwa ^OOO bm Länge geschaffen und die Manipulation des Betriebes unter Aussicht des Staates Privatunternehmern in Aacht gegeben werden, worüber mit einigen internationalen Bankhäusern im Herbst s883 verhandelt wurde. In einer kleinen gedankenreichen Schrift „Die neuen oberitalienischen Eisenbahnbauten rc." (Wien s885) hat ein tüchtiger Fachmann, Livil-Ingenieur L. v. Bernuth in Wien, die Vortheile dieser neuen von Depretis angeregten Längengruppirung der italienischen Bahnen angedeutet, indem er daraus hinwies, wie hiedurch die Handelsund verkehrspolitische Bedeutung Italiens als eines gewaltigen Güter- Molo's und internationalen Spediteurs für Mitteleuropa zum ersten Male veranschaulicht und Angesichts der großen Anstrengungen Italiens zu Gunsten des Ausbaues seiner Zusahrtsbahnen, Binnenwege und Meereshäsen sicherlich in nicht langer Zeit auch verwirklicht werden wird.
Im Herbst lM l, war in Mailand von einem großen Aanalplan die Rede, welchen ein dortiger Ingenieur entworfen hatte. Der neue Aanal sollte den Hasen von Venedig unter Benützung des sDo's, des Aanals von Aavia, des Aanal Grande, des Tessinslusses und des Lago Maggiore bei Magadino mit der Gotthardbahn verbinden. Venedig gedachte hierdurch den Gotthard-Verkehr von Genua abzulenken, scheint indeß dieses Vorhaben zunächst mit Rücksicht aus den Zustand seines Hafens wieder ausgegeben zu haben.
Zu besserem Gedeihen bedarf überdies Genua eines industriellproduktiven Hinterlandes, was Italien noch nicht ist, da Genua bisher nur die Hälfte der eingelaufenen Schiffe mit Rückfracht zu versehen vermochte, die andere Hälfte aber mit Ballast auslausen lassen mußte. Nach Heranziehung der Getreidetransporte wird sich dieses Mißverhältniß noch steigern. Genua dürste daher als Exporthasen besondere Vergünstigungen zu bieten in der Lage sein.
Seit Juni ^883 hat die „blaviZarione Oenerale Italiana", „um den in der Gotthardzone liegenden deutschen und schweizerischen Plätzen eine neue Straße zu eröffnen", eine Dampserlinie von Genua über Marseille nach Barcelona eingerichtet, während gleichzeitig sranzösischer- seits von Marseille aus große Anstrengungen gemacht wurden, um