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Nach dem Orient! : Donauwärts - die Orientbahnen - zur See
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Die französische Konkurrenz.

den Transit nach Spanien den französischen Bahnen zu erhalten. Mit der Errichtung weiterer neuer Dampfschifffahrtslinien beschäftigt man sich in Genua unausgesetzt.

Französischerseits hat man die bedrohlichste Seite der Gotthard' Die franzö linie in der Möglichkeit erblickt, daß sie die deutsche Industrie Ache Ron- veranlassen werde, unter Benützung des direkten und billigen Meges kurrenz. sich auf dem italienischen Markte auszudehnen und die französische Konkurrenz zurückzudrängen. Um dieser Gefahr wirksam entgegen­zutreten, ist in einer in: Auftrage Freycinet's verfaßten Denkschrift von Marteau obemin 6e ter 6u Lamt 6ottba,rck et son

inlluence uu point cie vue ckes interets frangLis" (Aaris ^882) vor­geschlagen worden, einmal möglichst wohlfeile Bahntarife nach den italienischen Stationen einzuführen und sodann durch den Bau einer Simplonbahn einen für Frankreichs Industrie und deren Verkehr nach Italien noch vortheilhafteren Alpenweg zu eröffnen. In Italien ver­hält man sich indessen dem Simplonbahnprojekt gegenüber ziemlich kühl und auf eine Anfrage des schweizerischen Gesandten erklärte Minister Mancini im Frühjahr s883, Italien werde sich an dem Projekte einer Simplonbahn finanziell nicht betheiligen.

Genua's überlegener Konkurrent im westlichen Mittelmeerbecken ist Marseille, wohin noch immer die schweizerische Textilindustrie mit ihrer ansehnlichen Ausfuhr nach dem Orient gravitirt. Für diese Ausfuhr besteht in Marseille ein bewährter Sonderdienst, zweimal wöchentlich mit fünftägiger Lieferfrist, der mit den Schiffen der Messa­geries Maritimes, der Compagnie Fraissinet und den holländischen Gesellschaften nach' der Levante korrespondirt. Gegenüber Marseille und dessen häufigeren und zahlreicheren Schiffsverbindungen, gegenüber dem ersten Handelshafen des reichen Landes, welches gerade im Mittelmeer und im Orient umfangreiche Kolonien besitzt uud in seinen: Interesse diesen Hafen nach allen Richtungen hin begünstigen muß, wird Genua nicht geringe Mühe haben, aufzukommen. Ergab doch ein Vergleich des Schiffsverkehrs von Genua und Marseille folgendes Ergebniß:

Eingegangen:

s88s

in Genua

in Marseille

Segelschiffe

5275 mit 558 679 t

558 l mit 905999 t

Dampfer

22^5 mit 958 s06 1:

Ausgegangen:

H02s mit 2 870 269 t

von Genua

von Marseille

Segelschiffe

f852 mit ^28 859 t

5^05 mit 875 93l t

Dampfer

f788 mit H259 70s 1:

H005 mit 2 853 63^ t