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Neue Alxenbabuprojekto.
wald, Scharrnitz, Seeseld und ^)etternau den Anschluß an die Arlberg- bahn bei Zirl oder Völs erreichen, Hiedurch würde die Verbindung zwischen Augsburg und Innsbruck, welche bisher nur über München—- Ausstein erfolgen konnte, um 60 llm verkürzt und selbst München dem Brenner um s0 lcm nähergerückt worden, wodurch, abgesehen von der erwünschten Aonkurrenz, auch der internationale Verkehr zwischen Westdeutschland und den adriatischen Häfen entsprechend begünstigt werden dürste. In Anbetracht des voraussichtlichen starken Lokalverkehrs des Augsburger Projektes sollte Bayern nicht zögern, an die schleunige Durchführung desselben in: Einvernehmen mit der österreichischen Regierung zu gehen, da sonst die Wichtigkeit dieser neuen Verbindung für den deutsch-italienisch-levantinischen Verkehr den nächst- betheiligten Interessenten begründete Veranlassung geben würde, sich mit der Bitte um Intervention gegen minder berechtigte Sonder- interessen au das Reich zu wenden.
Freundlicher ist von der Münchener Handelskammer der H>lan einer direkten Eisenbahn von Ehiavenna (Mailand) nach München über den Malojapaß ausgenommen worden. Dieselbe soll unter Benützung der schon vorhandenen Linie Mailand-Lecco am Eomersee entlang und in: Thale der Mera zunächst nach Ehiavenna geführt werden, von da in demselben Thale bis zum Malojapasse und über diesen hinweg ins Ober-Engadin gelangen und fortan den: Lause des Inn durch das ganze Ober- und Unter-Engadin folgen, bei Finstermünz österreichisches Gebiet beschreiten und in Landeck, immer im Thale des Inn, die Arlbergbahn treffen, diese bis Imst benützen und von da aus den: auch für die projektirte Fernbahn in Aussicht genommenen Wege über Lermoos das bayerische Gebiet erreichen und über Marienkirchen— Murnau nach München gelangen. Die Aosten sind mit 7ö—80 Millionen Frcs., indeß viel zu niedrig, veranschlagt worden. München und Südbayern würden durch diese mitten zwischen Gotthard und Brenner gelegene Linie in direkte Verbindung mit Genua gebracht; allein der Bau derselben steht wegen der großen Terrainschwierigkeiten und hohen Aosten wohl noch in weiter Ferne.
Alle diese neuen Alpenbahnprojecte verfolgen den Zweck, die Verbindungen Deutschlands mit Italien und den Mittelmeerhäsen zu vermehren, zu erleichtern und zu verbilligen. Alle sollten von Deutschland her gefördert und begünstigt werden, zumal sie mit den größten technischen, wirthschaftlichen und politischen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Leider besteht für keines dieser Projekte die Aussicht, in nächster Zeit verwirklicht zu werden. Zwischen Süddeutschland und den: Brenner kreuzen sich deutsche und österreichische, zwischen dem Brenner und der