Der direkte Leeweg.
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Adria österreichische und und italienische Interessen. Wenn insbesondere der Bau der predilbahn, wie gelegentlich verlautete, aus strategischen Bedenken unterbleibt und somit auch das Tauernbahnproject sällt, wenn die Areuzung der österreichisch-italienischen Interessen es dahin bringt, daß weder Trieft noch Venedig durch kürzere Zufahrtsbahnen zum Brenner dem Lüden und Westen des deutschen Reiches nähergebracht werden, so wird insbesondere Trieft noch nachträglich unter den Folgen jener Uebereilung zu leiden haben, welche einstens mit Venetien das einst deutsche Friaul verschenkte.
In den Verkehrsverhältnissen zwischen Europa und der Levante Der direkte haben sich im Lause der Zeit mannigfache Wandlungen vollzogen. Seeweg. Bis zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts waren die direkten Aarawanenwege nach dem Lüdosten unter Benützung der Donau und Lave von Gradiska, Brod, Belgrad, Widdin rc. nach dem Innern der Balkanländer von Rustschuk an selbst bis Aonstantinopel belebt, während daneben unter den adriatischen Häfen namentlich Venedig als Stapelplatz des Warenverkehrs mit der Levante diente. Beide Wege verödeten indessen, als mit der Entwickelung der Dampfschiffahrt die großen Entfernungen auf der Lee immer leichter überwunden und hauptsächlich von den englischen Häfen im Verkehr nach der Levante Frachtsätze eingeführt wurden, mit denen diejenigen des Festlandes nicht entfernt konkurriren konnten. Zwischen Land- und Leetarisen im mitteleuropäisch - levantinischen Verkehr bestehen Unterschiede, welche allem Anschein nach vorerst nicht ausgeglichen werden können. Massengüter gehen erfahrungsgemäß selbst von Lüddeutschland billiger über die Nordsee als über Trieft oder Lulina nach Aonstantinopel. Lo zahlen WO l<§ Manufakturen gewöhnliches Frachtgut von Wien nach Bukarest so,95 Frcs., dagegen auf den: Leewege von England über Braila nur ö ,90 Frcs. Von Galatz aus wird nach Danzig um etwa 30 Prozent wohlfeiler als direkt mit der Eisenbahn auf dem fünffach längeren Leewege um ganz Europa verfrachtet und so ist es erklärlich, daß zuweilen sogar Breslau Getreide von Iassy über Hamburg bezieht.
Dazu treten noch als nur allzuhäufige Ausnahmefälle die billigeren Frachten von und nach englischen Häfen, namentlich wenn das Angebot überwiegt. Von London verfrachtet man nach Indien, von Antwerpen nach der Levante oft wohlfeiler als von Marseille.
Zwischen London und Alexandrien sinken gelegentlich die Frachtsätze auf t Mk. für s00l<§, während sie zwischen Alexandrien und Trieft 6 Mk., zwischen Alexandrien und Antwerpen 5—H Mk. betragen.