Die Bedeutung des Suezkanals.
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die Mittelmeerhäfen wieder in jene begünstigte Stellung einrücken, welche ihnen einst so große Blüthe und Bedeutung verschaffte, mußten sie mit ihrem mitteleuropäischen Hinterlands wieder befähigt werden, in das Centrum des europäisch-indischen Waarenzuges zu gelangen und England, welches bisher aus Grund seiner Ueberlegenheit zur See in diesem Centrum sein Großhandelsmonopol geübt, wieder an die Peripherie zu drängen, wo es sich bis zur Entdeckung der Seewege nach Ost- und Westindien befunden. Unter den zu Gunsten der alten Landwege veränderten Berkehrsverhältnissen hat nun England den Ramps um seine Hegemonie in der Nlellwirthschast aus's Neue aufzunehmen und, ganz abgesehen von der Ronkurrenz der Bereinigten Staaten in Amerika, unter erheblich ungünstigeren Berkehrsverhältnissen. Es wird alle seine Überlegenheit, seine Rapitalkrast und Unternehmungslust, sein ganzes Rönnen und Erfahren in Schiffsahrt, Spedition und Handel, sein Prestige aus die Rolonien zusammenraffen und alle Bortheile ergreifen müssen, um nicht in dem schweren Rampse zu erliegen.
Das wird ein Ramps sein von Jahrzehnten, vielleicht von Jahrhunderten und er hat bereits begonnen. Noch zwingt England mit seiner gewaltigen Rapitalkrast viele aus Indien und Ostasien kommende und dorthin gehende Waaren zu dem großen Umwege an den Mittel- meerhäsen vorbei über London, Liverpool, Southampton rc. nach und von den mitteleuropäischen Bestimmungsorten. Baumwolle und Wolle aus Indien und Australien, Thee und Raffee aus China, Java und Ceylon, Indigo und Gewürze aller Art aus Ostasien u. a. m. werden, selbst wenn sie für Oesterreich und Süddeutschland bestimmt sind, an Trieft und Genua vorbei nach England geführt, um von dort aus über die niederrheinischen und deutschen Nordseehäsen nach Mittel- Europa verbracht zu werden. Ebenso schlagen deutsche Ausfuhrartikel nach den: fernen Orient, namentlich Erzeugnisse der Textilindustrie, Nürnberger- und Rurzwaaren, Bier, hopsen rc. vielfach den Weg über England ein, anstatt die kürzere Straße nach den Mittelmeerhäsen zu nehmen, hieran wird der Handel mit seiner konservativen Natur nun allerdings noch lange Zeit festhalten. Allein der fortschrittliche Verkehr drängt ihn endlich doch aus die neuen Bahnen und hat damit bereits begonnen. Schon lassen sich die ersten Anfänge jenes Umschwunges bereits erkennen und die englischen Handelsämter selbst sind es, welche nicht ohne Besorgniß daraus hinweisen, zunächst in Bezug auf die Handelsbeziehungen zwischen England und Ostindien. In einer vorn Londoner ob Ansang 1^883 veröffentlichten, angeblich von
Gissen verfaßten Denkschrift ist der Nachweis versucht worden, daß der