Die Bedeutung des Suezkanals.
Suezkanal, anstatt für Englands Handel nützlich zu sein, im Gegentheil denselben schädige. Erstens begünstige der Aanal alle Mittelmeerhäfen für den direkten Orient- und Australienweg^ welche früher gegen England im Nachtheile waren. Dadurch leide England als Frachter und früherer allgemeiner Verschiffer der ganzen Welt, was auch schon aus dem verringerten Entrepot-Handel hervorgehe. Viel weniger Waare, namentlich Aaffee und Baumwolle, werde jetzt aus England reexportirt als früher, ferner würden viel weniger Schiffe gebaut und es werde weniger Aapital für den Transit durch die Verkürzung der Schifffahrt vermittelst des Suezkanals benöthigt. In der That entwickelt sich ein Theil des Weltverkehrs in Folge der Eröffnung des Suezkanals in einer für England nicht günstigen Weise, obschon die Mittelmeerstaaten noch immer Aaffee, Seide und andere Orientwaaren billiger in London als unmittelbar im Orient kaufen können, obschon in Handel, Schifffahrt und Spedition England noch allen Völkern weitaus überlegen ist. Langsam wird sein Uebergewicht von einst verringert und verdankt das Inselland in Nordwesteuropa seine wirthschaftliche Hegemonie mittelbar der Ertödtung der Levanteländer durch die Türkenherrschaft, so scheint jetzt mit der Wiederbelebung jener Gegenden durch ihre Reeuropäisirung die Zeit gekommen, um eine nicht länger erforderliche oder berechtigte Einseitigkeit in der Entwickelung der Weltwirthschaft wieder auszugleichen. Das hat man bereits vor der Eröffnung des Suezkanals empfunden. In seinem Buche über den Suezkanal (Bremen s870) schrieb Zenker: „In den Handelsverhältnissen Europas scheint sich durch den Suezkanal eine Art Gleichgewicht herstellen zu sollen. Die nordwestlichen Aüsten des Erdtheils bleiben immer die begünstigten für den oceidentalen oder amerikanischen Handel, die südlichen werden es für den orientalischen oder asiatischen und die centralen Länder haben die Vermittelung zwischen beiden zu übernehmen".
Nach der britischen Handelsstatistik entwickelte sich der englisch-
indische Gesammthandel
in den letzten Jahren
wie folgt:
im Durchschnitt
Gesaimnte Ein- und
Englands An
in j)roz.
der Jahre
Ausfuhr in Ruxien
theil in Rupien
t860/6s —s869/70
80 s 300 000
537 800 000
67,15
t870/7s—tS7^/7ö
89 s 900 000
566 ^00 000
63,5 l
^875/76—^879/80
t 000 700 000
58H 500 000
58,40
s 880/8 s
s 2^8 ^00 000
723 sOO 000
57,93
t88H82
t ^5 s 00 000
783 900 000
55,49
Schon im amtlichen Handelsbericht für das Jahr s 878/79, als diese Entwickelung noch nicht so erkennbar war, wurde auf das absolut Günstige, relativ aber Ungünstige derselben hingewiesen. Auf breiter