s52 Europa und der Seeweg nach dein ferneren Grient.
Schoa- und Gallasgebiete seien Aaffee, Elfenbein, Sämereien u. s. w. in Hülle und Fülle zu beziehen. Als Einfuhrartikel nach Afsab nannte er Reis, Mais, Mehl, nachgeahmte Bijouterien, Spielzeug; Waffen und Schießpulver jedoch aus politischen Rücksichten nicht. Versuche, Baumwollgewebe einzuführen, seien wiederholt gelungen, und man habe dafür Häute und Elfenbein reichlich eingetauscht. Gegen Aussa zu sei der Handel ein Tauschhandel; im Schoagebiete hingegen müsse man sich mit Maria-Theresienthalern versehen, da diese dort die einzige gültige Münze repräsentiren. Namentlich Aolonialartikel sollen dort im Aeber- fluß vorhanden sein, wie denn die Eingeborenen dieser Gebiete sich häufig des Gummi als Heizmaterials bedienten. Wegen Mangel an Verkehrsmitteln habe man von Aden aus alle diese Reichthümer noch nicht verwerthen können, was nunmehr in Assab durch eine besondere Handelsgesellschaft geschehen soll, welche Assab mit der Zeit zum Mittelpunkt des See- und Binnenhandels im Rothen Meer erheben könne. Seitens der „Locietu ä'esploratione commerciale in ^.frica" wurden hierzu sOO OOO Francs beigesteuert. Inzwischen fährt Italien fort, seine neue Aolonie zu sichern Im Auftrage der italienischen Regierung brach am 27. Januar ;885 Graf Antonelli von Assab auf, um dem Aönig Menelik in Abessyuien Geschenke im Werthe von 25 000 M. zu überbringen, mit ihm einen Handelsvertrag abzuschließen und einen vortheil- haften Verkehrsweg zwischen Assab und dein Hinterlands aufzufinden. Europa und Zu den wichtigsten europäischen Angelegenheiten gehört die Durch- der Zeervcg sühimng der Neutralität und Schifffahrtsfreiheit auf dem Süezkanal, in neren Grünt verkehrsreichsten Zentrum des Weges zwischen Europa und dem 'ferneren Orient. Hiefür hätte zunächst als die souveräne Territorialmacht die Türkei Sorge zu tragen gehabt und in den Verhandlungen über die ägyptischen Wirren vorn Sommer f882 wendeten sich die europäischen Mächte in der That zunächst an die Türkei mit dem Verlangen, die Suezkanalschifffahrt zu sichern. Im raschen Verlauf der Ereignisse trat indessen die Ohnmacht der Türkei und alsbald das Ueber- gewicht Englands, des an der Suezkanalschifffahrt meistbetheiligten Landes, so deutlich hervor, daß die Großmächte sich über einen anderen gemeinsamen Sicherungsmodus, zunächst wenigstens in Prinzip und Norm, verständigten. In dem englischen Rundschreiben vorn 5. Januar s885 über die politische Reorganisation Aegyptens hat Lord Gran- ville hierüber Aufklärungen gegeben. In dieser Note sind die ägyptischen Angelegenheiten in zwei Aategorien getheilt worden, und zwar in solche, welche andere Länder betreffen und somit Gegenstand der Einwilligung oder Mitwirkung der europäischen Mächte bilden, und solche, welche die innere Verwaltung betreffen. Da die Suezkanalfrage