Europa und der Seeweg nach dein ferneren Grient. ^ s53
der ersteren Aategorie zugerechnet wurde, so ist ihr demnach auch eng- lischerseits der Charakter einer europäischen Angelegenheit zuerkannt worden. In jener Note betonte Lord Granville, daß die sreie und ungehinderte Schifffahrt auf dein Aanal zu allen Zeiten und das Freibleiben des Aanalweges von jeder Unterbrechung oder Beschädigung durch Ariegsakte für alle Nationen Gegenstände von Wichtigkeit sind, und er befürwortete zugleich, um für die Zukunft die Behandlung des Aanals auf eine klarere Grundlage zu stellen und möglichen Gefahren vorzubeugen, den Abschluß eines Uebereinkommens zwischen den Großmächten folgenden Inhalts:
Daß der Aanal für die Durchfahrt aller Schiffe und unter allen Umständen frei sein sollte.
2. Daß in Ariegszeiten eine temporäre Beschränkung bezüglich der im Aanal bleibenden Schiffe einer kriegführenden Macht festgesetzt werde und daß weder Truppen noch Ariegsmunition im Aanal ausgeschifft werden sollen.
3. Daß keine Feindseligkeiten im Aanal oder in dessen Nachbarschaft oder irgendwo in den Territorialgewässern von Egypten platz- greifen sollen, selbst in dem Falle, daß die Türkei eine der kriegführenden Mächte wäre.
H. Daß keine der zwei unmittelbar voranstellenden Bedingungen auf Maßregeln angewendet werden solle, welche zur Vertheidigung Aegyptens nöthig sein sollten.
5. Daß jede Macht, deren Ariegsschiffe dem Aanal einen Schaden zufügen, gehalten sei, die Aosten der unverzüglichen Herstellung zu tragen.
6. Daß Aegypten alle in seiner Macht liegenden Maßregeln ergreifen solle, um die Bedingungen durchzusetzen, die dem Durchgänge kriegführender Schiffe durch den Aanal auferlegt sind.
7. Daß keine Befestigung am Aanal oder in dessen Nachbarschaft errichtet werden dürfe.
8. Daß in dem Uebereinkommen nichts dahin gedeutet werden soll, um die territorialen Rechte der Regierung von Aegypten weiter einzuschränken oder zu ändern, als ausdrücklich vorhergesehen ist.
Eine unzweifelhafte, präcise und umfassende Neutralisirung der wichtigsten, weil schwierigsten und engsten Strecke auf dem Wege zwischen Orient und Occident entspricht allein und vollkommen dem großen europäischen Gesammtinteresse. Doch könnte sich Europa damit noch nicht begnügen, wenn diese Strecke eben nur aus dem Suezkanal bestehen würde. Das ist aber keineswegs der Fall. Die kurze Landenge von Suez steht bekanntlich nicht, wie diejenige von Panama,
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