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die dicken Enden der Blattstiele zu Besen, von denen er das Stück zu einem Pfennig verkauft und verwendet die Stämme zum Baue seiner Schöpfender, Brücken und Häuser. Bloß als Brennholz kann er den Stamm nicht benutzen, denn starkes Palmenholz brennt schlecht oder gar nicht. Kurz, die Dattelpalme ist dem Araber so wichtig, daß manche Stämme seines Volkes kaum leben könnten, wenn sie dieselbe nicht besäßen.
Unter den Hausthieren der Egypter steht das edle Pferd oben an. Es ist von einer vortrefflichen und großen Ra<;e, wenn auch nicht reines, arabisches Vollblut. Die ächten, arabischen Pferde, deren Stammbaum mit gewissenhafter Genauigkeit von Stute zu Stute bis zu der Urmutter aller arabischen Vollblutspferde oder Khohhehli der Stute, auf welcher Mahammed ritt, hinaufreicht, sind fast allein im Jemen und dort nur zu enormen Preisen zu finden. Selbst der Vicckönig besitzt nur wenig ächt arabische Pferde, obgleich er eine in jeder Art ausgezeichnete Stuterei hat. Die Beduinen halten viel auf gute Pferde, sie sammeln und sparen Jahre lang, um sich ihr Ein und Alles, ein Roß zu erschwingen.
Die egyptischen Pferde sind nicht so ausdauernd, als die der Beduinen oder die ächt arabischen; letztere scheinen erst neues Leben zu bekommen, wenn sie den Sand der Wüste unter ihren Füßen fühlen.
In Egypten nährt man die Pferde acht Monate lang im Stalle, die übrigen vier Monate bringt man sie auf die Weide. Wiesen hat man nicht, dagegen aber ausgedehnte, üppige Kleefelder. In diesen pflöckt man die Pferde reihenweise mit Büffeln,
Djerahd, die Heuschrecke, abgeleitet und bedeutet wörtlich „das Entlaubende."
*) Von „Khohh", rein, ächt, »«vermischt. Die Araber haben viele Namen für das Pferd. Ein halbedles Roß nennt man Hossahn, Pferde überhaupt Shell, ein Reisepferd Maracha oder Rachwahn. Die Stute beißt Fsrräs, das Fohlen Möchdr.
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