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Ziegen und Schafen an und läßt sie so viel Grünes fressen, als sie gerade wollen.
Die Maulthiere (Barhele, Plur. Barhahl) sind große, r
aber ebenso störrische Thiere, als die unseren und werden gewöhnlich zum Lasttragen benutzt.
Weit besser sind die Esel (Humahr, Plur. Hu in ihr). Der egyptische Esel ist ein treffliches Thier und ebenso reich an Vorzügen, als sein nordischer Gattungsverwandtcr an Untugenden. Er ist von Mittelgröße, sehr ausdauernd, fleißig und dabei äußerst genügsam.
Abends und des Nachts sein Hauptfuttcr, harte Buffbohncn erhaltend, empfängt er bei Tage nur dann und wann ein Bündel frischen Klees oder eine Handvoll Bohnen. Dabei muß er tüchtig arbeiten.
„Etwas Nutzbareres und Braveres von einer Kreatur, wie diese Esel", sagt Goltz, „ist nicht denkbar. Der größte Kerl wirft sich auf ein Eremplar, das oft nicht größer, wie ein Kalb von sechs Wochen ist und setzt es in Galopp. Diese schwachgebauten Thiere gehen einen trefflichen Paß (einen Halbtrab); wo sie aber '
vollends die Kraft hernehmen, stundenlang einen ausgewachsenen Menschen selbst bei großer Hitze im Trabe und Galopp herumzuschleppen, das scheint mir fast über die Natur hinaus, in die Eselmysterien zu gehen, die auch noch ihren Esel-Sue bekommen müssen, wenn Gerechtigkeit in der Weltgeschichte ist."
Ihr kurzer Galopp ist so angenehm, daß man wohl schwerlich ein bequemeres Rcitthicr finden kann. Man verschneidet den Reitescln das Haar sehr sorgsam und kurz am ganzen Körper, wodurch es das Ansehen des glatten und weichen Pfcrdehaares erhält, und läßt es nur an den Schenkeln länger stehen; hier werden noch besondere Figuren und Schnörkel Angeschnitten. Die Miethest! in großen Städten tragen einen gepolsterten Sattel von ganz eigenthümlicher Form mit zwei Steigbügeln, an denen sich die Sporen befinden, und einen einfachen Zaum. Für die Esel einer guten Ra^e wird in Egypten oft ein höherer Preis bezahlt, als der unedler Pferde ist.
Unter dem Rindvieh giebt es mehrere Arten. Ich nenne zu-