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erst den Wasserbüffel (Djamiihs). So grimmig und wüthend ein solches Thier auch aussteht, so sanft und gutmüthig ist » es. Der Büffel ist wegen seiner Dummheit und Faulheit nur zu
Wenigem abzurichten, am allerwenigsten zum Ziehen. Der Fellah benutzt ihn zur Gewinnung der Milch, denn diese giebt er sehr reichlich und gut, oder zum Lasttragen, z. B. um Futtcrklee von dem Felde nach Hause zu schaffen. Weiber und Kinder sieht man oft aus dem Rücken der Thiere reitend über den Nil setzen. Der Büffel schwimmt vortrefflich und liebt das Wasser ungcmcin. Man sieht ihn täglich mehrere Stunden behaglich im Nike oder in einer Wasserpsütze liegen; er taucht dabei seinen ganzen Körper unter das Wasser und schaut nur mit den Augen heraus. Seine Nahrung ist das grobe, saure Gras auf überschwemmten Plätzen oder in Sümpfen, welches alle anderen Thiere verschmähen; er ist höchst anspruchslos und nimmt mit dem Schlechtesten vorlieb. Deshalb schätzt ihn der Fellah und zählt ihn mit Recht unter die nützlichsten Hausthiere.
Zum Betriebe der Schöpfräder gebraucht man in Egyptcn gewöhnlich starke, große, den unsrigcn ganz ähnliche Ochsen, fast nur von brauner Farbe. Den Hö ckcrsticr des Sudahn (Thohr) hat man auch eingeführt, doch ist er ziemlich selten. Das Fleisch des Rindviehes wird in ganz Nord-Ost-Afrika dem der Schafe nachgestellt; es ist in der That gewöhnlich hart und zähe.
Die egyptischen Z iegcn gehören einer ganz eigenen Ra^e an. Sie sind von mittlerer Größe, haben weiches Haar, lang herabhängende, unten breitere Ohren, eine auffallend vorspringende Unter- kinnlade und gebogene Nase. Das große Euter hängt fast bis zur Erde herab. In größeren Städten giebt es Frauen, welche einzig und allein von einigen Ziegen leben. Mit diesen ziehen sie am Morgen durch die Straßen und fordern mit dem von Zeit zu Zeit wiederholten Rufe, „Leb den halieb" (süße Milch) zum Milch- kaufe auf. Wer kaufen will, tritt aus dem Hause heraus und läßt ein gewisses Quantum melken, welches er frisch aus dem Euter bekommt. Diese Einrichtung hat viel Vortheilhaftes, denn man ist sicher, gute und unverdünnte Milch zu erhalten.
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