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Von Schaft» kennt und hält man vorzüglich zwei Arten: die eine ist den unsrigen ähnlich und besitzt lange, aber etwas haarige Wolle, die andere ist glatthaarig und hat den großen Fett- schwanz. Ost wird dieser zehn Pfund schwer und gilt dann für einen ausgesuchten Leckerbissen. Die Felle der Schafe werden entweder zu dem rothen oder gelben Saffian für die türkischen Schuhe verarbeitet oder mit den Haaren gegerbt und dienen dann zur Unterlage auf Rcitsätteln. Man liebt bei solchen „Farroaht" eine brennend rothe oder dunkelblaue Farbe. Zwar beansprucht die Regierung alle Felle der in ganz Egypten geschlachteten Thiere als eine Art Schlachtsteuer, nimmt es aber mit Dem, der diese Verordnung übertritt, nicht gerade sehr genau.
Ich habe schon früher bemerkt, das das cgypirsche Kamel als Art von dem des Sudahn verschieden ist. Die Zahl der Kamele ist in Egypten geringer, als in Nubien und Sudahn, noch immer ist es aber auch da das einzige Lastthier, welches zu Waarentransportcn innerhalb des Landes gebraucht wird. Zu Wü- stenrci'sen wählt man in Egypten gewöhnlich die Kamele der Beduinen, welche sich das ganze Jahr hindurch mit ihren Thieren in der Nähe der größeren Städte aufhalten, um auf Reisende zu warten. In seiner Lebensart und seinem Betragen ähnelt das cgypti- sche Kamel ganz dem des Ost-Sudahn.
In allen Dörfern Egyptcns findet man die Haushunde in großer Anzahl. Sie sind flinke und wachsame, aber röthliche, häßliche und pöbelhafte, ihren nordischen Gattungsverwandtcn weit nachstehende, unreinliche Thiere und flegelhaft, wie der Fellah selber. Viele laufen halb wild im Lande herum, graben sich in den Schutthaufen in der Nähe der Städte Höhlen und Wölfen auch dort. Die Jungen wachsen dann ebenso wild auf, wie ihre Alten, kläffen den Fremden an und ziehen sich, wenn sich derselbe umwendet , sogleich feig zurück. Der Mahammedancr hält eS für Sünde, eins dieser Thiere zu tödten oder zu beleidigen. Man findet deshalb oft räudige und kranke Hunde im größten Elende auf der Straße liegen, ohne daß eine mitleidige Hand sich fände, ihrem erbärmlichen Dasein ein Ende zu machen. Es ist ein wahres Glück,