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Zweiter Theil
Entstehung
Seite
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Tartaren sehr veredelt und verschönert. Der heutige Türke ist ge­wöhnlich ein schöner, wohlgebauter, mittelgroßer oder großer Mann, mit scharf markirten, aber regelmäßigen Gesichtszügen, dunkel blitzen­den Augen, kleinem Munde, prächtigen Zähnen, schönem Barte und kleinen Händen und Füßen. Sein ganzes Auftreten scheint ei­nen gewissen Stolz und eine besondere Würde an den Tag legen zu wollen. Er ist ernst, spricht wenig und geht langsam, fast schleppend, mit gerade aufgerichtetem Körper einher. Noch impo- nirendcr ist sein Erscheinen zu Pferde. Der vornehme Türke oder, wie er sich selbst nennt,ösmLnli" reitet nur ein edles, großes Thier und belegt es mit einem prächtigen Sattel. Die Schabracke allein kostet selten weniger als hundert Thaler unseres Geldes, denn sie besteht meist aus ächtem Sammet, mit Verzierungen von gedie­genem, stark im Feuer vergoldetem Silber. Der Sattel ist entweder ein weich gepolstertes Reitkissen oder ein Gestell mit hoher Rücken- und Vorderlehne, stets mit den breiten Steigbügeln, in denen der ganze Fuß steht und deren Ecken als Sporen benutzt werden. Vor ihm her trabt sein Sels oder Reitknecht, hinter ihm drein der Tschi- buhkdschi oder Pfeifenbesorger. Der ganze Zug hat etwas sehr Malerisches, zumal wenn der Türke noch nicht der Neuerung ge­huldigt und demTartieb stambuhli" gefolgt ist, d. h. noch nicht die alte Tracht seines Volkes mit dem den Europäern nachgeahm­ten Anzüge der Bewohner des heutigen Stambuhl vertauscht hat.

Die alte Kleidung der Türken besteht in Egypten aus feinem, reich mit künstlicher Stickerei von schwarzen seidenen Schnü­ren verziertem, dunkelfarbigem Tuche. Zuerst kommen die hinten durch Heftel zusammengehaltenen engen Gamaschen, welche genau an das Bein anschließen und an den Knöcheln mit dicht an einan­der gereihten Scidcnschnüren besetzt sind. Die Beinkleider haben oben 14 bis 20 Fuß im Umfange, sind sackartig und an den Sei­ten mit Löchern versehen, durch welche die Beine gesteckt werden. Durch eine seidene Dikha wird das ganze Beinkleid zusammenge­zogen und in Falten gelegt, so daß es sich an den Körper anschlie­ßen kann. Die Dikha dient zugleich dazu, das Kleid zu befesti­gen. Die Weste ist lang und eng. Um die faltigen Beinkleider