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Zweiter Theil
Entstehung
Seite
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Allbarmhcrzigcn sei über diesem Hause!" uud in dem anderen:Hits uns, o Herr, und begnadige uns mit Deinem Segen!" War der Erbauer dieses Hauses ein Christ oder ein Mahammedaner? Die Antwort giebt uns ein drittes Fenster:Da il lalla il ^tlalr vu Alallammsck rrwsulii Hialr"; tvir wissen nun, zu welchem Pro­pheten der Mann betete, der dieses Haus gegründet. Kleinere Fen­ster es mögen ungefähr sechs in dem Zimmer sein sind aus buntfarbigem Glase zusammengesetzt. Die Wände schmücken Ara­besken und andere entweder in die Gypsbckleidung eingcgrabcne oder aus erhöhtem Gyps geformte Ornamente; in der Nähe eines Fensters oder eines Zugloches bemerken wir eine Nische, bisweilen auch einen mit Marmorplattcn überklcideten und verzierten Pfcilcrtisch. Dort stehen die reinlich gehaltenen Wasscrkühlgcfäße triefend in einer Reihe. Der Fußboden ist mit polirtcn Kalk- oder mit Marmor- platten gepflastert, aber nicht von gleicher Höhe und außerdem trennt auch noch ein Geländer die erhöhte Seite von der tieferen. Das ist der Wartcabschnitt für die Bedienung; hier steht dieselbe mit über die Brust gekreuzten Armen ruhig da, um die Gäste und den Wirth zu beobachten und jeden Wunsch ihnen an den Augen abzu­sehen. Den erhöhten Theil bedecken Strohmatten und persische Tep­piche. An der der Thür gegenüberstehenden Wand läuft ein breites Sopha, der Diwahn, von einer Ecke des Zimmers zur anderen. ist ein schwellendes Polster mit Wollcnstofs, Damast oder sogar mit Sammet überzogen, von dem vorn lange, reiche Franzen herabhängen.

Auf diesem Polster sitzt der Hausherr mit seinen Gästen. Er erhebt sich bei unserem Eintreten und bleibt vor dem Di­wahn stehen. Wir ziehen unsere Schuhe aus uud betreten in den bloßen Strümpfen den Teppich vor dem Diwahn; der Haus­herr deutet schweigend nach dem Ehrenplätze, der rechten, beson­ders erhöhten und mit kostbaren Stoffen belegten Ecke des So- phas. Diesen Platz benutzt der Hausherr nur dann in eigener Person, wenn alle seine Gäste niederen Standes sind, als er. Wir würden uns in seinen Augen herabsetzen, wenn wir ihn nicht ohne alles Zögern annehmen wollten. Nachdem wir uns gesetzt haben, begrüßen wir zuerst den Hausherrn und empfangen dann die Grüße