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ton mahammedanischcn Volk hervorheben, wenden wir uns r" einem bisher, wenn auch oft genannten, doch wenig beachteten Volke Egyptenö, den Kopten. Sie sind u n b ez w e i f c l t die Nachkommen der alten Egypter. Wenn schon ihre scharf geschnittenen Gcsichtszüge, die kleinern, seinen und ausdrucksvollen Köpfe bei einiger Vergleichung mit denen der alten Egypter, welche wir an den Monumenten abgebildet finden, darauf hindeuten, so ist es doch besonders ihre jetzt fast auögcstorbcne Sprache, welche den besten und sichersten Beweis geliefert hat, denn sie ist der alt- egyptischcn ganz ähnlich und jedenfalls von ihr hergeleitet. Die Kopten haben seit der Zeit, in welcher das Christenthum den Dienst der Isis verdrängte, ihre Religion beibehalten, freilich nicht in der Reinheit, in welcher sie ihnen gelehrt worden sein mag. Ihre heutigen Begriffe von Christenthum und christlicher Kirche sind vermengt mit Zusätzen der morgenländischen Bischöfe oder mit aufgenommenen Grundsätzen der mahammedanischen Glaubenslehre.
Der Ritus ihrer Kirche steht dem der griechischen am Nächsten, unterscheidet sich aber doch in vieler Beziehung sehr davon. So haben sie z. B. die Bcschneidung unter sich eingeführt und betrachten sie als einen religiösen Gebrauch. Sie haben ihre eigenen Patriarchen, erkennen weder die Oberherrschaft des Papstes, noch dic des Patriarchen der griechisch unirten Kirche an, erlauben ihren Geistlichen die Ehe, wenn sie, ehe sie Geistliche wurden, schon ver- heirathet waren, dulden es aber nicht, daß sich ein Geistlicher, dessen Frau starb, zum zweiten Male verheirathe, weil Paulus von einem Bischöfe fordert, daß er eines Weibes Mann sei; verehren ihre eigenen Heiligen u. d. m. Das Wesen ihrer Religion ist wirr und unbestimmt, die Form matt, schwülstig und cere- moniereich. Ihr Glaube ist wankend, ihre Ansichten über Gutes und Böses sind sehr mangelhaft.
Die Kopten bekleiden in allen Aemtern die Stellen der Schreiber und Rechnungsführer. Sie sind die heuchlerischsten, erbärmlichsten Schufte, die ich kenne; sie betrügen, belügen und bestehlen ibren Oberherrn, wo sie nur können, schmeicheln dessen Schwächen und näbren seine Lasier, um daraus Vortheil zu zielst«. Es sind