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ser und zweitausend von den übrigen Nationen eintheilen. Unter den zwölftausend sind aber auch alle diejenigen Levantiner und Kopten mit Inbegriffen, welche sich unter den Schutz der europäischen Konsulate gestellt oder vielmehr deren Schutz empfangen hatten. Eine bei Weitem größere Anzahl der Letzteren sind, wie auch die meisten Griechen Räjä. Die Scelenzahl der türkischen Bevölkerung mochte sich auf höchstens achttausend belaufen, alle übrigen Einwohner Alerandriens bestanden aus Arabern, Kopten und Lcvantinern, wenigen Juden, einzelnen Persern, Kurden, Syrern und Beduinen, welche Letztere manchmal ihre Zelte um Ale- randrien herum aufschlugen und sonderbarer Weise — wie auch die Bewohner mehrerer kleiner Ortschaften in der Nähe Alerandriens — mit zu den Einwohnern der Stadt gezählt wurden. Innerhalb der die Stadt umschließenden Festungsmauern dürften nicht mehr als achtzigtauscnd Menschen wohnen. Ob die von mir eben gegebenen Zahlen richtig sind oder nicht, muß ich dahin gestellt sein lassen; ich selbst gebe auf die Genauigkeit türkischer oder arabischer Personenzählungen nicht gerade Viel. In das Geheimniß des Ha- rehm dringt kein Späherauge und alle mahammedanischen Wohnungen sind nach Außen zu viel zu sehr abgeschlossen, als daß eine Schätzung ihrer Bewohner jemals ganz richtig ausfallen könnte. Ein mahammedanischer Herrscher weiß nie genau, wie viele Einwohner sein Reich zählt. Alle Angaben über diesen Punkt sind bloße Schätzungen, von denen man muthmaßt, daß sie mit der Wirklichkeit übereinstimmen.
Trotz der im Verhältniß zur ganzen Bevölkerung sehr geringen Anzahl der Europäer beginnt sich deren Uebergewicht doch mit jedem Tage fühlbarer zu machen. Die Europäer haben durch Maham- med-Aali: (El sälähm aale'ihu! Das Heil über ihn!) in Egypten vollkommene Religions - und Gewerbefrciheit erhalten. Wir finden jetzt drei christliche Mönchs- und ein Nonnenkloster in Ale- randrien. Eins der ersteren beherbergt Vätcr der Gesellschaft Jesu, welche sich auch schon hier festgesetzt und zu wirken angefan-