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doch der Schrecken der hohen Pforte ward, von Aabahs aber größ- tcnthcils an den Sultahn abgetreten wurde. Früher arbeiteten oft tausend und mehr Menschen darin, jetzt sind kaum dreihundert Arbeiter daselbst beschäftigt.
Das Arsenal nimmt in Alerandrien einen großen Raum ein, es enthält die Werkstätten aller möglichen Handwerker und ziemlich bedeutendes Material für sie. Wenn man die zahlreiche Militärmacht — welcher unter anderen Pflichten auch die obliegt, die von der Arbeit heimkehrenden arabischen Handwerker genau zu durchsuchen, damit sie Nichts entwenden können — passirt hat, gelangt man zu einer kleinen Moschee, von deren Mcdinet (Minaret) herab durch Flaggensignale die verschiedenen Befehle ertheilt werden, und zu einem kleinen Markte, auf dem man Lebensrnittel feil bietet. Die Werkstätten liegen zur rechten Hand und sind sehr lange große Gebäude, gewöhnlich von zwei Stockwerken. Zur linken Hand liegen verschiedene zum Schiffswcrfte gehörige Gebäude, dicht am Meere. Mahammcd-Aali versuchte mit großem Kostcn- aufwande wasserlecrc Doks in's Meer hinauszubaucn, um darin die Kriegsschiffe ausbessern zu können. Große Dampfmaschinen sollten bestimmt sein, das Wasser aus ihnen auszupumpen. Der Plan gelang nicht, die Doks sind beständig gefüllt.
Die Zeit der Arbeit dauert von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang; die Europäer machen es sich gewöhnlich leichter und arbeiten höchstens acht Stunden.
Zur Zeit des Gebetes werden die Mahammedaner durch die grüne Fahne ihres Propheten zur Moschee gerufen, um ihren religiösen Pflichten nachzukommen. Während des Mittags ist anderthalb Stunden Ruhezeit. Die Löhnung der Araber ist äußerst gering. Es gibt Arbeiter, welche täglich nur zwei Silbcrgroschen erhalten, wohl keiner unter ihnen empfängt mehr als täglich einen Gulden. Die Europäer und vorzugsweise die Teutschen werden sehr hoch bezahlt; ein Tischlcrgcscll arbeitet im Dienste der Regierung nicht unter einem Thaler und zwanzig Silbergroschcn nach unserem Gelde oder fünfundzwanzig Piaster cgyptisch. Nur herrscht auch hier, wie bei allen übrigen Arbeiten der Regierung, der Nebel-